Samstag, 24. Mai 2014

Alte Straßennamen in Bremen und weitere interessante Orte


Hier tauchen Straßennamen (Flurnamen) auf, deren Ursprünge älter sind als manch ein berühmter Mann. Wenn man sich z.B. die noch kaum sichtbaren Reste von alten Baumbeständen - zumeist Buchen oder Eichen - anschaut, kann man ungefähr die Bezeichnung und die Herkunft erraten. Erwähnung finden hauptsächlich Bezeichnungen, die es so nur in Bremen gibt - hoffe ich. Neuerdings erweitere ich diesen Post mit vielen weiteren Örtlichkeiten und Begriffen, die mit Bremen im engeren Sinne zu tun haben.

Abbentor, Abbentorsturm - 1232 wurde das Tor in damals üblicher lateinischer Sprache als Porta Abonis erwähnt. Es lag bei der westlichen Stadtmauer, das bei der Anlage der Wälle im 16. Jhdt. abgebrochen wurde.

Achterdiek - Plattdeutsche Flurbezeichnung für hinterm Deich. Sie begrenzte mit dem daran gelegenem Fleet (ein alter Fluss) die Vahrer Feldmark.

Aladin Music-Hall - Die Aladin Music-Hall ist eine der bekanntesten Veranstaltungsstätten in der Region und fester Bestandteil des kulturellen Lebens. Während das Aladin die typischen Bereiche des Rock abdeckt, werden im direkt benachbarten Tivoli die unterschiedlichsten Stilrichtungen angeboten. 

Altmannshöhe - Nach dem Landschaftsarchitekten Isaak Altmann benannt, der zusammen mit dem Landschaftsgärtner Chr. Ludiwg Bosse die Wallanlagen umgestaltete. 1933 beschloss der Bremer Senat dort ein Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Bremer zu gestalten. Das Denkmal besteht aus einer Ringmauer, die auf der Innenseite mit rund 10.000 Namenssteinen aus Klinkern in unterschiedlichen Farbtönen verblendet ist. Die Einweihung fand 1935 statt.

Am Barkhof - Bark geht auf den niederdeutschen Namen für Birke zurück.

Am Brill - Brill wurden im Mittelalter kleine Öffnungen oder Pforten genannt. In diesem Falle befand sich eine solche in der Stadtmauer zum Stephani-Viertel.

Am Dobben - Der Dobben war ein Nebenarm der Weser, der dem Verlauf des heutigen Sielwalls bis zur Schleifmühle folgte und die Begrenzung der Bürgerweide bildete.

Am Geeren - Ein keilförmiges Gelände, das es nicht nur in Bremen gab. Der Begriff kann auch vom altdeutschen Wort Gehren stammen, was bei Holzfässern die auf einer Seite abgerundeten Enden eines Fassbodens waren.

Am Haßkamp - Aus dem niederdeutschen Wort Hase für Bodennebel.

Am Hulsberg - Schade, es ist keine eindeutig Bremer Straße. Mit H. wird eine bewachsene Düne bezeichnet, die sich dort einst befand.

Am Schwarzen Meer - Zwei Theorien woher der Name kommen könnte: a) Nach einem Gasthaus benannt "Zur Schwarzen Mähre" und b) den Sumpf beim Pagentorn.

Am Wandrahm - In dieser Gegend wohnten früher die Färber, die ihre gefärbten Tücher auf großen Wandrahmen zum Trocknen aufhängten.

An den Wühren - Wühre waren künstliche (Bewässerungs)Gräben.

An der Dingstätte - Thingstätten waren altgermanische Versammlungsplätze. Auf einen dieser Plätze (in Huchting) geht vermutlich dieser Name zurück.

An der Gete - Damit wurde ein Flüsschen benannt, der von der Pauliner Marsch bis etwa zur Horner Kirche verlief und quasi eine natürliche Grenze bildete. Im Laufe der Zeit versumpfte die Gete, die den Ringgraben des Gutes Riensberg (heute Focke Museum) speiste. In Horn vereinigte sich die Gete mit dem Vahrer Fleet und im weiteren Verlauf mit der kleinen Wümme.

An der Muggenburg - Gemeint ist das ehemalige Gelände von Kellogg's Deutschland (bis in die 90er Jahre Deutschlands größter Cornflakes-Hersteller). Dieser Name leitet sich von der niederdeutschen Bezeichnung Muggen für Mücken ab. Die Muggenburg war also als Ort bekannt, an dem sich viele Mücken tummelten. Vielleicht gab es dort eine leichte Senke, die bei Hochwasser geflutet wurde.

An der Schleifmühle - Im 15. Jhdt. stand hier eine wasserbetriebene Mühle zum Schärfen der damals üblichen Metallgegenstände, wie Messern oder Sensen.

Antikolonial-Denkmal - Dieses Denkmal aus dem Jahre 1931 ist ein Mahnmal in der Form eines Elefanten aus Backstein. Es befindet sich im Nelson-Mandela-Park im Stadtteil Schwachhausen, Ortsteil Bürgerweide-Barkhof gegenüber dem Hermann Böse-Gymnasium und in der Nähe des Hauptbahnhofs. Es wurde ursprünglich als Reichskolonialehrendenkmal errichtet, im Juli 1932 eingeweiht und galt der Kolonialbewegung von da an als zentrales deutsches Kolonialdenkmal. Im Jahre 1989 wurde es zu einem Antikolonialdenkmal umgewidmet. Das zehn Meter hohe, aus dunkelroten Oldenburger Klinkern gemauerte Monument in der Form eines Elefanten wurde nach einem Entwurf des Bildhauers Fritz Behn errichtet. An den Längsseiten des Unterbaus (Krypta) befanden sich jeweils drei Fenster zur Beleuchtung des halbunterirdisch liegenden Gewölberaums, den man an der Kopfseite des Elefanten über sechs Stufen und ein bronzenes Tor betreten konnte. In der Krypta befand sich auf einem steinernen Tisch ein Buch, in dem die 1.490 Namen der im Ersten Weltkrieg in den deutschen Kolonien gefallenen Soldaten verzeichnet waren. Vor 1945 konnte man über der Tür zur Krypta die in Terrakottatafeln gebrannte Inschrift Unseren Kolonien lesen, und an den Seiten des Denkmals erinnerten ebenfalls in Terrakottatafeln die Namen der deutschen Kolonien in Afrika (Kamerun, Deutsch-Ostafrika, Togo, Deutsch-Südwestafrika) sowie die Namen der Kolonien im Pazifik, Deutsch-Neuguinea und Deutsch-Samoa, an die Zeit des Kolonialismus. Auf der Rückseite des Monumentsockels befanden sich zwei Portraitmedaillons mit Bildnissen des Bremer Kaufmanns Franz Adolf Lüderitz und des Generals Paul von Lettow-Vorbeck. Im Zuge ständiger Renovierungen und Instandsetzungen des Denkmals wurden die Inschriften abgenommen, und bei einer Umnutzung der Krypta als Abstellraum wurde das Totenbuch in das Staatsarchiv Bremen verlegt.

Aschenburg - Ehemalige Stadtbefestigung an der Weser, die bereits im 15. Jhdt. als Kastell Erwähnung fand.

Astoria - 1908 pachtete der Gastronom Emil Fritz ein Restaurant in der Katharinenstraße, das eine Varieté-Konzession besaß und von einem Hotelier betrieben wurde. Nach Monaten des Umbaus nach Plänen des Architekten Joseph Ostwald eröffnete Fritz am 5. September 1908 sein Varieté und nannte das Etablissement Astoria - in Anlehnung an das New Yorker Waldorf-Astoria. Er erweiterte den Betrieb bis 1929 um mehrere Gesellschaftsräume und einen Saal für das Varieté durch Zukauf nebenstehender Gebäudeteile. Bis 1944 entwickelte sich das Bremer Varieté zu einer renommierten Adresse für nationale und internationale Stars. Aufgrund rückläufiger Besucherzahlen wurde das Varieté 1967/68 geschlossen.

Auf den Häfen - Damit wurde nicht etwa ein Hafen benannt, sondern wegen den früher dort gelegenen Gemüsehöfen (Höven).

Außer der Schleifmühle - Diese Straße erhielt den Namen nach der Schleifmühle, die hier seit dem 15. Jahrhundert stand. Am 25. Juli 1459 erhielt Johann Runge vom Bremer Rat die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer wasserbetriebenen Schleifmühle. Sie entstand in der Nähe des Steinturmes (Steenthorn), der seit 1309 mit dem Pagenturm (Pagenthorn) Vorposten der Bremer Stadtbefestigung war. 1686/89 wandelte ein holländischer Müller sie zu einer Walkmühle um. Um 1725 wurde die Mühle abgebrochen, vermutlich aufgrund der Beschwerden der Bauern wegen der zu großen Wassermengen, welche die angrenzenden Wiesen und Felder überfluteten.

Balge - Ein ehemaliger Seitenarm der Weser, vermutlich durch ein Hochwasser entstanden. Er begann beim heutigen Altenwall und ging in einem Bogen bis zur Mitte der heutigen Schlachte. Die Balge hatte einst acht Brücken, deren Namen teilweise noch erhalten sind in Balgebrückstraße und Stintbrücke. Sie diente Bremen als erster Hafen, wurde jedoch wegen Unschiffbarkeit 1838 in einen unterirdischen Kanal gefasst.

Barenborg - Benannt nach einer Burg (Plattdeutsch: Baarnborg) im Landkreis Diepholz. Die Burg kontrollierte die alte Straße Minden - Bremen, die hier eine sumpfige Niederung durchlief.

Bei den drei Pfählen - Etwa in Höhe der heutigen Stader Straße verlief damals in alter Zeit die Grenze zwischen Hastedt und Bremen. Die dortigen Grenzmarkierungen (Pfähle) gaben dieser Straße den Namen. Vermutlich befand sich auch hier eine alte Richtstätte. siehe dort.

Beim Steinernen Kreuz / Ecke Vasmerstraße. Es erinnert an den dort hingerichteten Bürgermeister Vasmer.

Bindwams - (Herkunft noch unbekannt) Bindwams ist eine Verbindungsstraße zwischen Korffsdeich und Eduard Schopf-Allee im neu angelegten Kaffee-Viertel, Nähe dem ehemaligen Weserbahnhof.

Bischofsnadel - Damit wurde eine Pforte (Natal) in der Stadtmauer nahe des Domshofs benannt, dessen Benutzung nur dem Bischof, bzw. seinem Gefolge vorbehalten war.

Blanker Hans ist eine bildhafte Bezeichnung für die tobende Nordsee bei Sturmfluten. Die sprachliche Herkunft des Namens ist ungeklärt. Es ist bestimmt kein Zufall, daß das kurz nach der Sturmflut im Jahr 1962 erbaute Wohngebiet in Huchting den Namen Blanker Hans bekam. Ebenso wie die dazugehörige Grünanlage. Das Huchtinger Fleet setzte damals das Huchtinger Umland unter Wasser, sodaß sich der Stadtteil wie eine Insel aus den Wassermassen hervorhob. Nach der Sturmflut zog sich das Huchtinger Fleet wieder zu einem dünnen Rinnsal zurück, zu dem es sich im Laufe der Zeit reduziert hatte. Alte Landkarten zeigen jedoch, daß das Gewässer ursprünglich einmal weite, seenartige Ausbuchtungen hatte. Darauf besann man sich, als die Grünanlage geschaffen wurde und die Wasserflächen wieder in ihrer ursprünglichen Form ausbaggerte. In Huchting sind sie auch als Entensee bekannt.

Bonspfad - Dieser schmale Pfad am Übergang der Schlachte zur Tiefer gelegen, ist heute verschwunden. Er führte zu den Mühlen, die mit Wasser angetrieben wurden. Lange Zeit mündete die westlich daneben befindliche Weserbrücke in die Wachtstraße. Als die neue Weserbrücke 1960 gebaut werden sollte, musste dieser Pfad weichen. Die neue Weserbrücke, nach dem Bürgermeister Wilhem Kaisen benannt, führt nun in die verbreiterte Balgebrückstraße.

Böttcherstraße - Vor 1904 hieß sie Hellingstraat - dort waren die Schiffbauplätze der Weser. Die Böttcherstraße ist eine etwa 110 Meter lange Straße in der Bremer Altstadt, die aufgrund ihrer Architektur zu den Kulturdenkmalen und Touristenattraktionen in Bremen zählt. Die meisten Gebäude sind in der Zeit von 1922 bis 1931 entstanden und hauptsächlich Ludwig Roselius (1874–1943), einem Bremer Kaffeekaufmann (Erfinder des entcoffeinierten Kaffees Kaffee Hag) und Mäzen, zu verdanken. Roselius beauftragte die Architekten Eduard Scotland (1885–1945), Alfred Runge und den Bildhauer Bernhard Hoetger (1874–1949) mit der künstlerischen Gestaltung. Die Straße und ihre Gebäude sind ein seltenes Beispiel für die Architektur des Expressionismus. Von den Häusern können mehrere dem Stil des Backsteinexpressionismus zugeordnet werden. Die Böttcherstraße steht seit 1973 als Gesamtanlage unter Denkmalschutz.

Brautbrücke - Sie ist nach dem auf dem Teerhof gestandenen Zwinger benannt. Ein anderer, Bräutigam genannt, stand auf der anderen Seite der Weser. Zur Herkunft gibt es wieder zwei Möglichkeiten. Vermutlich wurde er wegen der Ähnlichkeit des neustädtischen Zwingers so genannt. Und eine Braut ohne Bräutigam - unmöglich! Die Brautbrücke war bis 1872 die einzige Überquerung der kleinen Weser. 1972 wurde die eiserne Brücke - der Eiffelturm in Paris ist ebenfalls aus Eisen - wegen Baufälligkeit abgebrochen und durch ein Flut-Sperrwerk mit einem Übergang ersetzt.

Brema - Der St. Petri Dom besitzt vier Glocken, davon hängen drei im Nord- und eine im Südturm. Von den im Mittelalter vorhandenen mindestens acht Glocken konnte nur eine alte Glocke, die Maria gloriosa von 1433 über die Jahrhunderte gerettet werden. Die nach dem Einsturz des südlichen Domturms 1638 zerstörten übrigen Glocken wurden im Laufe der Jahrhunderte zum Teil ersetzt, mussten aber sowohl im Ersten wie im Zweiten Weltkrieg als Metallspenden abgeliefert werden. So besaß der Dom 1945 als einzige Glocke die alte Maria gloriosa. Doch bereits 1951 kam es durch die Spende eines nach USA ausgewanderten Bremers zur Neuanschaffung zweier Glocken für den Nordturm, der Hansa und der Felicitas. 1962 wurde von einer Bremer Kaufmannsfamilie durch eine großzügige Spende ein Neuguss der früher vorhandenen Glocke Brema ermöglicht, mit deren Erklingen vom Südturm herab der vielen Toten gedacht werden sollte, die in aller Welt und auch in dieser Familie durch den Zweiten Weltkrieg zu beklagen waren.

Bremer Freimarkt - Der Bremer Freimarkt findet in Bremen seit 1035 statt und ist damit eines der ältesten Volksfeste Deutschlands. Mit jährlich über vier Mio. Besuchern an 17 Tagen und mehr als dreihundert Schaustellern nehmen die Verantwortlichen des Bremer Freimarkts für sich in Anspruch, die größte Veranstaltung dieser Art in Norddeutschland zu organisieren. Der traditionelle Ausruf zur fünften Jahreszeit, wie die Bremer die Freimarktstage auch nennen, lautet: Ischa Freimaak!, was sich mit Es ist Freimarkt! übersetzen lässt. Der Bremer Freimarkt findet im Oktober auf der Bürgerweide am Nordausgang (Willy-Brandt-Platz) des Hauptbahnhofs von Bremen statt. Zusätzlich zum Haupt-Freimarkt auf der Bürgerweide existiert noch der Kleine Freimarkt in der Bremer Altstadt. Dieser findet zeitgleich statt und dehnt sich über den Marktplatz, den Liebfrauenkirchhof, sowie deren Verbindungswege wie etwa den Schoppensteel aus. Auch auf anderen Plätzen der Innenstadt, finden sich vereinzelt kleine Fahr- und Genussgeschäfte. Der Kleine Freimarkt ist eher nostalgisch angelegt und verfügt unter anderem über einen Mittelaltermarkt an der Schlachte.
Seit 1967 findet jedes Jahr am zweiten Veranstaltungssonnabend der große Freimarktsumzug statt. Dieser zählt jährlich etwa 3.500 bis 5.000 Teilnehmer, die sich in rund 150 Gruppen (Spielmannszügen und Festwagenbesatzungen) organisieren und Bonschen (Bonbons), Schokoladentäfelchen und Früchte etc. in die Menge werfen. Der Zug beginnt am Sonnabendvormittag ab 10 Uhr und dauert ungefähr drei Stunden bis zum Eintreffen der letzten Teilnehmer am Ziel, dem Bahnhofsplatz. Der Start findet seit Ende des 20. Jahrhunderts in der Pappelstraße im Bremer Stadtteil Neustadt statt. Die Strecke führt mit einer Gesamtlänge von 3,4 Kilometern über die Bürgermeister Smidt-Brücke, durch die Obernstraße, vorbei am Rathaus und Dom, durch den Schüsselkorb, die Sögestraße, Herdentor und den Herdenstorsteinweg zum Bahnhofsplatz. Danach kommt es zur Prämierung der schönsten, ausgefallensten und phantasievollsten Gruppen. Die drei jeweils besten Laufgruppen und kreativsten Umzugswagen werden von einer Jury ausgewählt und auf der anschließenden Feier im Bayernzelt mit einem Geldpreis ausgezeichnet. Das Schauspiel wird von schätzungsweise bis zu 250.000 Zuschauern auf den Straßen verfolgt und in einer Kooperation des Norddeutschen Rundfunks und des Radio Bremen TV im Fernsehen übertragen.

Bremer Ratskeller - Der Bremer Ratskeller ist eine traditionelle Gaststätte und ein Weinhandel im Keller des Bremer Rathauses. Er steht als Teil des Gebäudekomplexes seit 1973 unter Denkmalschutz. Seit seiner Erbauung im Jahre 1405 werden dort ausschließlich deutsche Weine gelagert und verkauft. Mit seinem über 600jährigen Bestehen gehört der Bremer Ratskeller zu den ältesten Weinkellern Deutschlands, darüber hinaus lagert hier der älteste Fasswein Deutschlands, ein Rüdesheimer aus dem Jahre 1653. Seit 1330 besaß der Bremer Rat das Privileg zum Ausschank von Weißwein in der Stadt, das erst 1815 stillschweigend erloschen ist. Der gesamte Komplex ist über 5.000 Quadratmeter groß und erstreckt sich unter dem Alten und dem Neuen Rathaus. Um 1600 wurden an der Südseite der historischen Halle fünf kleinere hölzerne Verschläge abgetrennt - die heutigen Priölken. Platz ist darin für sechs Personen. Wenn die Priölke besetzt ist, ist es nicht gestattet, die Tür zu verschließen.

Bremer Schlüssel - Der Schlüssel, nach links geneigt mit nach rechts gewendetem Bart, ist ursprünglich geistlicher Herkunft und galt als das Attribut des Apostel Petrus, des Schutzpatrons des Doms. 1366 erscheint der Schüssel erstmalig im Bremer Stadtwappen. Im übertragenen Sinne wird er zum Schlüssel der die Welt aufschließt und zugleich auch das eigene Haus verschließt. Im Laufe der Jahrhunderte wandelt sich der Schlüssel häufig.  Heutzutage findet sich der Schlüssel in vielen Wappen Bremer Firmen, z.B. Beck's Bier, die Zeit, usf. Im heutigen Bremer Wappen wird der Schlüssel silbern auf rotem Grund geführt.

Bremer Speckflagge - Die Bremische Flagge ist die offizielle Flagge und Hoheitszeichen der Stadt Bremen und des Bundeslandes Freie Hansestadt Bremen. Sie ist mindestens achtmal rot und weiß gestreift und am Flaggenstock gewürfelt und wird in Bremen umgangssprachlich - allerdings auch von offiziellen Stellen - als Speckflagge bezeichnet. Die Staatsflagge enthält in der Mitte das Bremer Wappen in der Form des Flaggenwappens mit Schlüssel und drei Löwen. Die Behörden greifen als Dienstflagge meist auf eine Flagge mit dem Mittleren Landeswappen zurück. Die Flagge Bremens trägt die Farben der Hanse und vieler Hanseflaggen sowie die Reichsfarben: Rot und Weiß.

Bremer Stadtmusikanten - Das Märchen der Brüder Grimm war bereits im 12. Jahrhundert bekannt. Es erzählt die Geschichte von den verstoßenen Haustieren Esel, Hund, Katze und Hahn, die sich während einer Wanderschaft zusammen finden und gemeinsam in Bremen Stadtmusikanten zu werden. Inzwischen ist das Märchen auch international beannt. Ihre Gestalten sind in Bremen mehrfach vorhanden - sie sind quasi das Aushängeschild für Bremen. Am bekanntesten jedoch ist das von Prof. Gerhard Marcks 1953 geschaffene Bronze-Denkmal an der Westseite des Rathauses. Die blanken Vorderbeine des Esels sollen Glück bringen wenn man sie berührt. Aber Vorsicht! Wer nur ein Bein umfasst, wird sofort als Bremen-Laie enttarnt. Denn dann, so sagt man hierzulande, gibt ein Esel dem anderen die Hand.

Bronx - Die Bronx ist ein kleines rustikales Gaylokal in der Bohnenstraße 18 gelegen, das mit einem schwarzen Gewölbe seine Gäste erwartet.

Brummkoben - Kleine, enge Mietwohnungen in Arsten mit vielen Schweineställen, den "Koben". In ihnen grunzten (brummen) die Schweine.

Buchtstraße - Nach der 1310 belegten Familie Buckstrate benannt

Buntentorsteinweg - Früher wurde die Neustadt Süderort genannt und das Tor in der Stadtmauer dorthin Südertor. Die dort befindliche Bunte Brücke mit dem Bremer(?) Wappen war Namensgeberin. Dieses Tor wurde 1861 abgerissen.

Bürgerpark - Der Bürgerpark und der Stadtwald sind die bekannteste Parkanlage in Bremen. Mit zusammen mehr als 200 Hektar ist sie - nach dem Park links der Weser - die zweitgrößte Grünanlage der Hansestadt. Der Bürgerpark entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts unweit des Hauptbahnhofes als klassischer Volksgarten mit Seen, Kaffeehäusern und Liegewiesen innerhalb der bewaldeten Flächen. In der Zeit nach der Jahrhundertwende wurde nördlich davon der rund 65 Hektar große Stadtwald angelegt. Zusammen bieten sie heute den Besuchern mit so unterschiedlichen Attraktionen wie Tiergehegen, einem Bootsverleih, einer Finnenbahn, Lehrpfaden sowie Minigolf- und Bouleplätzen zahlreiche Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Sowohl im Stadtwald als auch im Bürgerpark finden sich neben zahlreichen teilweise mehr als 130 Jahre alten Skulpturen und Denkmälern mehrere denkmalgeschützte Gebäude in aufeinander abgestimmten Naturensembles. Bis heute erfolgt die Unterhaltung ohne Regelfinanzierung aus öffentlichen Kassen durch den Bürgerparkverein, der sich ausschließlich durch Beiträge und Spenden trägt. Eine seiner wichtigsten Einnahmequellen ist die seit 1953 jährlich von Anfang Februar bis in den Mai veranstaltete Bürgerpark-Tombola, im Herzen Bremens eine alljährliche Einrichtung für den Erhalt des Bremer Bürgerparks und anderer Parkanlagen.

Club zu Bremen - Der Club zu Bremen ist mit seiner über 220 Jahre langen Geschichte der älteste Gesellschaftsclub in Deutschland. Der Club zu Bremen entstand 1931 durch Zusammenschluss der Bremer Gesellschaft von 1914 und der 1783 gegründeten Gesellschaft Museum. Die Mitgliederzahl betrug 1933 immerhin 1.250 - ausschließlich Männer, denn Frauen hat die Satzung erst im Jahr 2000 den Zugang geöffnet. Heute hat der Club rund 1.000 Mitglieder, die sich aus Vertretern der Bremischen Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Politik zusammensetzen. Setzte sich die Bremer Gesellschaft von 1914 das Ziel, die Geselligkeit von Kaufleuten, Industriellen, Gelehrten und anderen zu fördern, und ging die Gesellschaft Museum aus einem Leseclub und einem später gegründeten naturwissenschaftlichen Zweig hervor, so verfolgt der Club heute ausschließlich und unmittelbar den Zweck, die internationale Zusammenarbeit auf allen Gebieten zu pflegen.

Club zur Vahr - Der Club zur Vahr in Bremen ist ein Hockey-, Tennis-, Golfsport- und Schützenverein mit Tontaubenschießen und eigenem Schwimmbad. Der Club zur Vahr wurde 1905 gegründet. Anfänglich war er ein Polo-, Golf-, Tennis- und Hockeyclub. Später kamen Leichtathletik, Tontaubenschießen und kurzzeitig auch Rugby und Cricket hinzu. Nach Kriegsende 1945 wurde der Club von den Alliierten beschlagnahmt und erst 1952 wieder zum Spielbetrieb zugelassen. Seitdem wird im Club Hockey, Tennis, Golf und Tontaubenschießen angeboten. Die Tennis-Abteilung des Club zur Vahr hat zwölf Sandplätze im Freiland, von denen drei im Winter überdacht werden. Die Plätze befinden sich in der Nähe der Bremer Galopprennbahn in der Vahr.

Concordenhaus - Das Concordenhaus ist ein Baudenkmal in der Altstadt von Bremen. Es befindet sich Hinter der Holzpforte 2 im Schnoorviertel. Das Haus ist 1630 entstanden und steht seit 1973 unter Denkmalschutz. Das Gebäude erhielt seinen Namen von seiner Eigentümerin, der nichtschlagenden Studentenverbindung Technische Vereinigung Concordia, die das Haus nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges 1951 erworben und überwiegend in Eigenarbeit seiner rund 100 Mitglieder wiederaufgebaut hatte. Im Erdgeschoss befindet sich ein Restaurant, in den oberen Stockwerken unterschiedlich große Räume für Veranstaltungen.

Contrescarpe - franz. für Außenböschung. Im Mittelalter umschloss landseitig eine Stadtmauer die Bremer Altstadt. Davor lag ein Mauergraben mit einem Contrescarpe, also einer gegenüberliegenden Grabenbegrenzung, begleitet von einem damals geraden Weg. Die Stadtmauer wurde Anfang des 16. Jahrhunderts ausgebaut. Die Bremer Wallanlagen waren Teil der Bremer Stadtbefestigung und gingen aus den bis zum 17. Jahrhundert erbauten Befestigungsanlagen hervor und sind heute eine beliebte Parkanlage am Rande der Bremer Altstadt. Sie sind nicht nur Bremens älteste, sondern auch die erste öffentliche Parkanlage in Deutschland, die durch eine bürgerliche Volksvertretung realisiert wurde.

Deichschart - Das ist eine Öffnung im Deich, die bei Hochwasser verschlossen werden kann. Sie befindet sich noch heute am Buntentorsteinweg.

Diepenau - ebenfalls an der Weser gelegen, soll eine ähnliche Vorgeschichte wie Tiefer haben. Allerdings deutet der Name tatsächlich auf eine tief gelegene Stelle hin (Deep, Diep).

Doelendamm - Nach einem Bauern benannt, der in Horn-Lehe einen besfestigten Weg durch das sumpfige Gelände anlegte. Bauer Doele durfte hierzu von jedem Benutzer ein Wegegeld verlangen.

Domsheide - bezeichnet nach der einst dort gelegenen (Vieh)Weide.

Doventor - Es wird vermutet, daß das Tor nicht dem normalen Verkehr diente, sondern eher für militärische Zwecke. Über dem Torgewölbe befand sich eine Windmühle. 1803 abgebrochen.

Echosaal - Ältere Bezeichnung für den östlichen Teil des Ratskellers, der ursprünglich durch eine Mauer abgeteilt war. Hier ist eine akustische Merkwürdigkeit feststellbar, daß an bestimmten Gewölbebögen geflüsterte Worte an der gegenüberliegenden Seite deutlich verstanden werden. Hier malte Max Slevogt die Fresken aus Wilhelm Hauffs Phantasien im Bremer Ratskeller, zu denen Hauff bei einer Tafelrunde im September 1826 Anregungen erhielt. Daher ist auch der Saal auch als Hauff-Saal bekannt.

Eisenradsdeich - Der Eisenradsdeich am Osterdeich erstreckte sich vom Siel des Dobben bis zum Peterswerder, zwei kleinen Inseln im Deichvorland. Sein Name bezieht sich auf ein Eisenrad am besagten Siel. Dieses Deichstück lag am Prallhang einer Weserschleife und war daher bei Hochfluten stark gefährdet. Zur Verminderung der Gefahr wurde im 17. Jahrhundert eine 60 Meter lange Schlenge angelegt - ein aufgeschütteter Damm, der den Fluss abbremsen sollte -, die vom Peterswerder in den Strom ragte.

Eispohl (Sandwehe) ist der Name eines Sees im Naturschutzgebiet im Ortsteil Lüssum-Bockhorn und Farge des Stadtteiles Blumenthal der Stadtgemeinde Bremen.

Ellen - Zum einen bezeichnet der Begriff die Bremer Elle - ein Längenmaß: 1 Bremer Elle = 2 Bremer Fuß = 256,54 Pariser Linien = 578,7 Millimeter. Zum anderen ist Ellen ein ehemaliges Dorf im Stadtteil Osterholz. Im Jahre 1904 ist das St. Jürgen Asyl für Geistes- und Nervenkranke mit 300 Betten in einer Parklandschaft Betrieb genommen worden. Schnell hat sich im Volksmund herumgesprochen Du kommst nach Ellen, wenn du nicht artig bist! Heute wird die Anlage vom Klinikverbund-Ost getragen.

Erdbeerbrücke - Im Volksmund wegen den darunter befindlichen Schrebergärten benannt. Eigentlich ist es die Habenhauser Brückenstraße.

Essighaus - Das Essighaus wurde 1618 im Auftrag der Kaufmannsfamilie Esich als schmales, aber prachtvolles Patrizierhaus in unmittelbarer Nachbarschaft der Stadtwaage von einem unbekannten Baumeister errichtet. Ursprünglich besaß das Haus fünf Stockwerke, eine Prunkfassade mit Skulpturen aus Obernkirchener Sandstein und einen mit Rollwerk verzierten Giebel. An der Fassade war folgender Spruch zu lesen: Has Neit Abgunst ist gar umsunst - was Got bescheret bleibt unverweret. Nachdem das Gebäude lange Jahre in Kaufmannshand war, betrieb Conrad Büchner hier ab 1828 eine Bierbrauerei. Sein Nachfolger, Heinrich Rasch, richtete eine Essigfabrik ein, weshalb das Haus ab dem 19. Jahrhundert als Essighaus bekannt wurde. Unter der wechselnden gewerblichen Nutzung verkam das Gebäude zusehends und sollte abgerissen werden. 1893 bewarb sich das Londoner South Kensington Museum um den Ankauf, um zumindest die Fassade zu erhalten und in England wieder zu errichten. Der Architekt Albert Dunkel bemühte sich um eine Restaurierung mit Mitteln einer Bremer Stiftung und wurde kurzzeitig selbst Eigentümer des Gebäudes, aber das Geld reichte nicht, um die Arbeit zu vollenden. 1897 sprang das Bremer Weinhandelshaus Reidemeister & Ulrichs ein und erwarb das Essighaus für 125.000 Mark. Dunkel vollendete bis 1901 den Umbau des Gebäudes, in dessen Räumen das Weinlokal Alt Bremer-Haus eröffnete, das besonders wegen seiner aufwändigen Innenausstattung Bekanntheit erlangte. 1901 wurde in diesem Lokal der Ostasiatische Verein Bremens gegründet. Durch die Bombenangriffe am 5. September 1942 und 6. Oktober 1944 wurde das Haus mit Ausnahme des Erdgeschosses völlig zerstört. Beim Wiederaufbau 1956 wurden nur die Utluchten (die ebenerdigen Erker) und das Portal rekonstruiert, die Obergeschosse wurden komplett neu gestaltet und der Giebel mit Versatzstücken des ehemaligen Caesarschen Hauses vom Domshof versehen. Seit 1972 wird das Gebäude von einem Geldinstitut genutzt. Zunächst residierte hier das Privatbankhaus Martens & Weyhausen. Seit 1985 ist es Sitz der Deutschen Factoring Bank. Im August 2018 stellte der Unternehmer Christian Jacobs seine Pläne zum Umbau des Gebäudekomplexes vor, der die Vollendung der Rekonstruktion der historischen Renaissance-Fassade des Essighauses beinhaltet.

Fangturm - Er befand sich in der älteren Stadtmauer an der Weser und wurde bereits 1551 abgerissen. Darin wurden einst Missetäter verwahrt. Im Zuge einer weiteren Baumaßnahme wurde 1928 die drei Meter dicke Grundmauer freigelegt.

Faulenstraße - Einst die Hauptstraße im Steffensviertel Vulvestrate, die aber noch ungepflastert (schmutzig) gewesen sein soll. Erste Erwähnung um 1365.

Fedelhören - Nach einem kleinen Fließgewässer Widel, oder auch Vedelehorne, genannt, das die Südwestgrenze der Bürgerweide beim Dobben bildete.  Der Wortteil hören bedeutete Horn oder Ecke und bezeichnete eine scharfe Kurve darin.

Fehrfeld - Diese Straße ist ein Rest des alten Weges vom Steintor nach Schwachhausen.

Fellendsweg - Zwischen Holzdamm und der Habenhauser Landstraße war lange Zeit ein Feldstück, welches nun bebaut wird. Die Straße südlich davon ist nach dem Feld-Ende bezeichnet.

Focke-Garten, auch Museumsgarten genannt ist ein Park am westlichen Rand der Bremer Altstadt. Auf dem Gelände des heutigen Focke-Gartens wurde 1696 bis 1698 von Hermann Brüggemann das Bremer Armenhaus errichtet, welches später als Altenheim genutzt wurde. Nach Umzug des Altenheimes in den Bremer Stadtteil Osterholz (Egestorff-Stiftung) war hier von 1912 bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg (1944) das Focke-Museum beheimatet.
Der Focke-Garten wurde in den 1950er Jahren auf dem Gelände des kriegszerstörten Focke-Museums angelegt, dessen Gründer der Bremer Jurist Johann Focke (1848 bis 1922) war. Die Fläche wurde in die Bremer Wallanlagen einbezogen, sodaß sich diese auch an ihrem westlichen Ende bis an die Weser erstrecken. Der Garten ist durch Backsteinmauern in mehrere konzentrische, vom Grundriss her rechteckige Ebenen gegliedert. Die äußerste Ebene liegt bereits unter Straßenniveau, die weiter innen liegenden Ebenen jeweils einige Stufen tiefer (Senkgarten). Zahlreiche Pflanzen und Gehölze sind in dem Garten zu finden, darunter Kletterhortensien, Geißbart, Magnolien, Ginkgos, Iris, Kiwi- und Zitrusbäume.

Freibäder - Badestellen und öffentliche Badeplätze bzw. Badeanstalten entstanden im 18. und 19. Jahrhundert an der Weser und seinen Nebenflüssen u.a. an der Werderstraße, am Hohentorsdreieck (bis 1865) in der Neustadt, in Woltmerhausen, an der Stephanikirchenweide (um 1870 bis 1888), als Hufelandsche Badeanstalt an der kleinen Weser (1846 bis 1903), Am Wall Nr. 64, als vier Badeschiffe am Osterdeich (um ab 1860 bis 1890), als schwimmende Badeanstalten (u.a. Kaiserbrücke, Altenwall), am Peterswerder als Badeanstalt Wagenbrett, in Hastedt unterhalb des Weserwehrs ab 1887 die später sog. Badeanstalt Eberlein, am Hodenberger Deich (1903 bis?), in Rönnebeck (1907 bis 1920 und ab 1937), in Mittelsbüren (1914 bis 1956), sowie in Lesum das Strandbad (1936 bis 1946).
1915 wurde das Achterdiekbad an der Franz-Schütte-Allee in einem Park in der Nähe zum späteren Achterdiekpark aus Stiftungsmitteln von Franz Schüttes Erben eingerichtet.
Der Verein für Licht- und Luftbäder an der Ochtum richtete 1921 das Ochtumbad ein und baute es 1925 zum Schwimmbad aus, 1942 zerstört.
1926 entstand ein Flussbad am Oberländischen Hafen auf dem Werder, nach 1945 aufgegeben.
Das Stadionbad am Weserstadion in der Östlichen Vorstadt wurde am 8. August 1925 eröffnet und zunächst vom Allgemeinen Bremer Turn- und Sportverein (ABTS) betrieben. Am Eröffnungstag fanden hier auch die Deutschen Schwimm-Meisterschaften 1925 statt. 1929 wurde das Bad vom Verein Weser-Stadion und ab 1942 von der Gesellschaft für öffentliche Bäder übernommen.
Strandbäder gibt es seit 1926 am Grambker See, seit 1927 am Waller See und seit 1936 an der Lesum (später Heidbergbad), sowie von 1936 bis in den Krieg am Schönebecker Strand.
Der Bau des einfachen Horner Bades in Horn erfolgte 1932/33 durch Privatleute. Ein Neubau erfolgte 1960.
1939 kommen die Bäder in Hemelingen, Blumenthal, Aumund und Grohn zur Stadt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es die Strandbäder an der Weser bei der Sielwallfähre, hinter dem Weserwehr, bei Habenhausen, in Woltmershausen, in Rablinghausen und am Lankenauer Höft. 1962 wurde der Werdersee mit Strand an der kleinen Weser angelegt und 1970 die DLRG-Station dazu gebaut. Das Sommerbad Blumenthal entstand 1969.
1948/49 wurde der See Rottkuhle in Hemelingen mit Spundwänden beckenartig zu einem Freibad ausgebaut. 1997 wurde der Badebetrieb gesperrt, danach mit einem Bodenfilter versehen.
1949 entstand das Heidbergbad in Burglesum, ein Freibad mit großen Freiflächen. Es wurde 2005 stillgelegt.
Anfang der 1950er Jahre wurden wegen der zunehmenden Weserverschmutzung zahlreiche Flussbadeanstalten stillgelegt, u.a. 1952 das Sommerbad Grohn, 1953 das Sommerbad Blumenthal, 1954 die Badeanstalt Eberlein in Hastedt und 1955 die Badeanstalt Wagenbrett am Weserstadion. Das Gelände von Wagenbrett wurde genutzt, um die Liegefläche des direkt benachbarten Stadionbades zu vergrößern.
1956 eröffnete das nach Plänen von Kurt Haering erbaute Schlossparkbad in Sebaldsbrück.
Während des Baus von Straßen und Autobahnen entstanden Badeseen: 1961/62 an der Autobahn A1 der Mahndorfer See. 1962 im Zuge des Ausbaus der B75 der Sodenmattsee, 1969 an der Autobahn A27 der Bultensee in Osterholz-Tenever und 1969 der Achterdieksee Vahr/Oberneuland beim Ausbau der Autobahn A27. 1972/73 beim Ausbau der A27 der Waller Feldmarksee. Auch der Stadtwaldsee (Unisee) in Horn-Lehe ist ein Baggersee, 1967/68 angelegt für den Bau der Universität Bremen, und er dient auch als Badesee.
1979 eröffnete das Schlossparkbad seinen Betrieb. Eine Freizeitanlage ergänzte das Freibad.

Friends - In früheren Zeiten war hier in der Rembertistraße 32 das legendäre La Liberté, eine Baybar der gehobenen Klasse. Inzwischen wirbt der Inhaber mit diesem Text Wir sind Treffpunkt der queeren Szene, aber es interessiert uns nicht, ob du hetero, schwul, lesbisch, bisexuell oder eine verzauberte Ananas bist. Bei uns bist du willkommen - egal wie oder was du bist.

Gerichtsstätten - Der älteste Ort der Rechtsprechung im Stadtgebiet war unter der Gerichtslaube des Ersten Rathauses am heutigen Liebfrauenkrchhof, dann am Schoppensteel und dann nach Erbauung des Rathauses unter dem zweiten westlichen Arkadenbogen. Später wurde der Gerichtsort ins Innere des Rathauses verlegt. Die Blutgerichte fanden bis ins 18. Jahrhundert unter dem Arkadebogen statt.

Getreideverkehrsanlage - Nach dem Zollanschluss von Bremen im Jahr 1888 und der Weserkorrektion (1875, 1887–1895), folgte 1884 der Bau der Freihäfen in Bremen mit dem Hafen I (Europahafen) und seit 1891 der Bau des Holz- und Fabrikenhafens, Teil des Hafens III (später Wendebecken), in dem auch seit etwa 1897 Getreide gelöscht wurde.
1911 begannen die Planungen für einen großen, öffentlich betriebenen Getreidespeicher für den Umschlag des stark gestiegenes Imports von Futtergetreide aus dem Donaumündungsgebiet für die Viehmast in Norddeutschland. Die Getreideverkehrsanlage (GVA) entstand im Stil der Jahrhundertwende und der Zwischenkriegszeit ab 1914 in mehreren Phasen am Hafen III, dem Holz- und Fabrikenhafen. Sie ist die dominante und wichtigste Landmarke im Hafengebiet im Vergleich zum Speicher XI oder dem Turm der Rolandmühle. In dieser Anlage zeigt sich die Bedeutung des Umschlags in den bremischen Häfen und die einstmals starke Bedeutung Bremens im deutschen Getreideimport.
Von 1914 bis 1916 wurde das 40 Meter hohe und 200 Meter lange Silo I mit einer Backsteinfassade errichtet und ab 1916 weitgehend betrieben. 1919 konnte das Silo endgültig fertiggestellt werden. Das Getreidesilo faßte 32.000 Tonnen. Betreiber der neuen Anlage war die Bremer Lagerhausgesellschaft (BLG). An zwei in das Wendebecken vorstoßenden überdachten Piers in diesem Getreidehafen mit Bahngleisen und Förderbändern konnten bis zu vier Seeschiffe gleichzeitig anlegen. Der Betrieb war stark auf die Eisenbahnverladung ausgerichtet. Die hauseigenen Elektro-Rangierloks der Gründungsphase der BLG existieren bis heute. Das separate, viergeschossige Verwaltungsgebäude, das von 1914 bis 1916 errichtet wurde, steht parallel zum Hafenufer. Die Architektur des Silovorbaus wurde in kleinerem Maßstab wiederholt. Er war durch eine Transportbrücke mit dem Silo verbunden.
Von 1926 bis 1929 folgte das Silo II. Dadurch konnte die Lagerkapazität um das Dreifache auf 75.000 Tonnen gesteigert werden. Es überragte den Vorgänger und setzte ihn bei gleicher Gebäudebreite in Längsrichtung fort. Der monumentale, weitgehend fensterlose Erweiterungsbau ist gestalterisch im Stil der neuen Sachlichkeit der Zwischenkriegszeit entworfen worden. Wie beim Altbau bestanden die Fassade ebenfalls aus Backsteinmauerwerk. Das geschlossene Gesamtbild blieb gewahrt. Der überwiegende Teil des Bauwerks bestand aus Beton-Silozellen; deshalb die ungegliederte Außenfront. Nur das plastische Zackenschmuckband unter dem Gesims zeigt etwas vom damaligen Backsteinexpressionismus der 1920er Jahre. Als technisches Bauwerk galt die Getreideverkehrsanlage in der Vielfalt ihrer Umschlagsmöglichkeiten in ihrer Entstehungszeit als einzigartig. Bis zu einer Mio. Tonnen jährlich wurden in der damals größten europäischen Anlage umgeschlagen. Im Zweiten Weltkrieg wurden einige Gebäude, vor allem das Pier mit dem Elevator, zerstört, andere schwer beschädigt; rund die Hälfte der Anlagen war betroffen.
Mehrere Um- und Erweiterungsbauten von 1947 bis 1950 erhöhten das Ansehen der modernsten Getreideumschlagsanlage Europas. Die Instandsetzung, Modernisierung und Neubauten erfolgte nach Plänen der Bremer Architekten Max Säume und Günther Hafemann. Der Unterbau der Piers, zuvor auf Holzpfählen gelagert, wurde durch Betonpfeiler ersetzt. Sechs fahrbare Heber wurden beschafft. Der Neubau des zerstörten Pier A mit dem Umbau von Silo I kam 1957/58, der von Pier B 1972/73. Die Piers hatten jeweils eine Länge von 170 Meter und eine Breite von 16,50 Meter bei einer Wassertiefe von 6,30 Meter. Es wurden 1958 zudem eine Reihe von sechs hintereinandergeschalteten, niedrigen, kostengünstigen Lagerschuppen mit Satteldächern erbaut, die zusammen 30.000 Tonnen fassten.
1973/74 wurde das neue, fünfzig Meter hohes Betonröhrensilo errichtet. 1981 musste dann der Elevatorturm der Nachkriegszeit zugunsten eines erweiterten Schiffsliegeplatzes weichen und 1982 wurde auch Pier B beseitigt und die Kajenlänge von zwischenzeitlich 260 auf 290 Meter vergrößert. In diesem Ausbauzustand war das Anlegen von Schiffen bis zu einer Länge von 275 Meter möglich.
1999 gab die BLG den Betrieb der Anlage an die Stadt zurück, die sie an die Firma Wandel zur Lagerung von Futtergetreide verpachtete. Auch die Rolandmühle lagerte hier Getreide. Der Eigentümer der Waterfront Bremen soll angestrebt haben, die Anlage in ihren Betrieb einzubeziehen. Im Herbst 2016 wurde die GVA nach einer Ausschreibung verkauft. Der neue Eigentümer, die J. Müller AG aus Brake, will die bestehende Nutzung beibehalten, hat jedoch Sanierungsmaßnahmen an den Bauten angekündigt.
2006 wurde die GVA mit dem Silo I (1914/16) und Silo II (1926/29), dem Verwaltungsgebäude (1912/16), dem Pier mit dem Elevator (1914/19, 1947/50) und dem Maschinenhaus II (1912/16) unter Denkmalschutz gestellt.

Gewerbehaus - Das Gewerbehaus, auch Gildenhaus genannt, wurde im Stil der Weserrenaissance von 1619 bis 1621 im Auftrag der Wandschneider (Tuchhändler) als repräsentatives Versammlungshaus mit Festsaal errichtet. Das Gebäude ist Sitz der ältesten deutschen Handwerkskammer, der 1849 gegründeten Handwerkskammer Bremen. Es steht am Ansgarikirchhof und ist seit 1973 denkmalgeschützt. Nach starker Kriegszerstörung wurde das Gewerbehaus in der Nachkriegszeit wiederaufgebaut.

Glocke - Im 15. Jahrhundert wurde ein turmartiges Gebäude an der Südseite des Doms, das durch einen Gang mit ihm verbunden war, Kapitelhaus oder wegen seiner Form auch Glocke genannt. Es gehörte zum Domstift, wurde für Beratungen des Domkapitels genutzt und nach 1648 auch für Hofgerichtsverhandlungen. Das achteckige Gebäude, ein Oktogon mit einem Kegeldach und Fachwerkmauern auf einem runden Fundament aus Backsteinen, ist seit dem 18. Jahrhundert durch Abbildungen bekannt. Der 1737 nach Plänen des Dom-Intendanten und Baumeisters Caspar Friedrich Renner entstandene Neubau war ebenfalls achteckig und wurde, als er 1803 mit dem Dom bremisch wurde, als Hauptschule (damals die Gelehrtenschule), für Gerichts- und Deputationssitzungen sowie zur Verwahrung von Akten genutzt. 1857 ging das Gebäude in den Besitz des Künstlervereins über, in dem fast alle Persönlichkeiten des künstlerischen und wissenschaftlichen Lebens Mitglieder waren. Nach einem Umbau durch den Architekten Heinrich Müller diente das Gebäude als Vereinslokal. Feste und Jubiläen, auf deren Gestaltung der Maler und Dichter Arthur Fitger und der Dramatiker Heinrich Bulthaupt Einfluss ausübten, spielten eine große Rolle. Nach einer Neugestaltung der Säle 1869 wurde hier 1877 auch die naturwissenschaftliche Sammlung untergebracht, die die Gesellschaft Museum an den Staat abgegeben hatte, bis sie 1890 an die Nordwestdeutsche Gewerbe- und Industrieausstellung ging. Am 26. Januar 1915 wurde das Gebäude Opfer eines Großfeuers. 1919 wurde ein Architektenwettbewerb für den Neubau ausgerichtet, bei dem der Bremer Architekt Heinz Stoffregen einen der insgesamt sechs ersten Preise gewann. Sein Entwurf sah u.a. den Erhalt des gotischen Kreuzgangs vor, der bei dem Brand erhalten geblieben war, wurde jedoch nicht umgesetzt. Die Ruine wurde 1925 abgetragen, dabei wurde auch der Kreuzgang zerstört. Die neue Glocke, erbaut 1926 bis 1928 nach Entwurf des Bremer Architekten Walter Görig mit Konzertsälen und einem Restaurant, übernahm den Grundriss des alten Domstifts und erhielt an der Domsheide einen großen Treppengiebel. Seit der Einweihung heißt das Gebäude Die Glocke.

Glockengang - Hier befanden sich die Glockenlehen, kleine Häuser derer, die die Glocken läuteten. Zwischen der Violenstraße und der Ostertorswallstraße gelegen.

Glockenspiel - Das Glockenspiel zwischen den Giebeln des Hauses Nr. 4 in der Böttcherstraße wurde im Mai 1934 eingeweiht. Es bestand aus 30 Meißner Porzellanglocken, die außen blau und innen vergoldet waren. Sie hatten eine Größe von bis zu 210 Millimetern Höhe und einen Durchmesser von bis zu 160 Millimetern. Sie trugen außen, auf dem weißen Rand, auf der einen Seite die Meißener Unterglasur-Porzellanmarke (die gekreuzten Schwerter ohne Knauf mit einem oder ohne einen Punkt zwischen den Klingen) und auf der anderen Seite auf der Glasur in Gold die Bezeichnung des Tons, den die Glocke erzeugte (z. B. Fis). Oben auf der Glocke, zwischen den Füßen des Aufhängungsbügels, war ein Malerzeichen angebracht: nochmals die gekreuzten Schwerter der Meißner Porzellanmanufaktur. Einzigartig war seinerzeit die Kombination des Glockenspiels mit einem drehbaren Turmsegment, das sich zwischen dem Haus des Glockenspiels und dem rechtwinklig nebenstehenden Roselius-Haus befindet. Zum Klang des Glockenspiels rotieren zehn geschnitzte und farbig gefasste Holztafeln mit Szenen bekannter Ozeanbezwinger. Entworfen wurden die Tafeln von Bernhard Hoetger, geschnitzt von Victor Kopytko. Ludwig Roselius wollte mit diesem Auftrag ein weiteres Mal dem Pioniergeist und Tatendrang der Menschheit ein Denkmal setzen. Die Anlage hatte eine Papierwalzensteuerung, war 1934 das dritte wirklich bespielbare Glockenspiel überhaupt und das einzige, das ohne einen umgebenden Resonanzkörper unter freiem Himmel angebracht wurde. Alle anderen Spiele sind in Türmen, Erkern oder ähnlichen Bauten installiert.
Nach der teilweisen Zerstörung - nur sieben Glocken überstanden den Zweiten Weltkrieg - wurde 1954 das zweite Glockenspiel installiert. Im Gegensatz zu den ersten Glocken wurden jetzt rein weiße Glocken eingebaut. Das neue Glockenspiel wurde in das alte kupferne Rankenwerk gehängt, das in der ursprünglichen Form wieder hergerichtet werden konnte. In den 1960er Jahren löste sich während des Spiels eine Glocke und zerschellte am Boden. Verletzt wurde niemand, aber kein einziges Porzellanteilchen konnte geborgen werden, die Souvenirjäger hatten ganze Arbeit geleistet. Es war damals fast unmöglich eine Meißener Glocke nachzubestellen. Die nach einigen Jahren beschaffte Ersatzglocke passte klanglich nicht ins Spiel und die Lösung manch technischer Probleme war auch noch nicht gefunden, um einen einwandfreien Klang der Glocken zu erreichen. Täglich dreimal erklangen wieder vier verschiedene Melodien (in der Adventszeit dann Weihnachtslieder). Der Komponist Ludwig Roselius war ein Verwandter des Kaffeekaufmanns gleichen Namens. Nach einer Stilllegung im Jahr 1990 und umfangreicher Restaurierung, auch der Holztafeln, wurde die Anlage 1991 wieder in Betrieb genommen. Dieses dritte Glockenspiel - ebenfalls mit 30 Meißener Porzellanglocken - wurde von der Firma Turmuhrenbau Ferner in Meißen entwickelt, besaß eine Computersteuerung und konnte auch auf einem Keyboard bespielt werden. Das Glockenspiel wurde 2002 überholt und erhielt Anfang 2009 eine neue Steuerelektronik. Die Anlage ist jetzt komplett fernbedienbar, kann über Funk an Musikinstrumente angeschlossen werden und ermöglicht das Einspielen neuer Stücke.

Glockenstein - Der Glockenstein befindet sich in Bremen Seehausen, am Glockenstein 32. Er wurde erstmals am 15. November 1682 in einem Protokoll der Wittheit als eine Lageangabe genannt. Der früher kreisrunde, graurote Sandstein mit 1,5 Meter Durchmesser und 26 bis 34 Zentimeter Stärke stammt von der Sandseite von Hasenbüren am linken Weserufer. 1929 wurde er an den heutigen erhöhten Standort im Außendeichsland der Weser gebracht. Vorderseitig ist die Reliefgestalt einer Glocke sichtbar. Die Jahreszahl 1357 ist zu erkennen, darunter vielleicht der Rest des Bremer Schlüssels auf dem Bremer Wappen. Die andere Seite trägt drei verwitterte Zeilen in gotischen Minuskeln aus dem 14. Jahrhundert.

Große Sortilienstraße - Das Wort kommt vom französischen Sortie = Ausgang. In der Neustadt befand sich ein kleiner Ausgang in der Stadtmauer mit diesem Namen.

Grünenkamp - Der Grüne Kamp bestand als Freifläche bereits im 17. Jahrhundert beim Anlegen der Straßen und Plätze in der Alten Neustadt. Er wurde 1757 im Stadtplan von Johann Daniel Heinbach ausgewiesen als Weidefläche zwischen Wester Straße und Grüne Straße sowie der Alten Allee (heute Langemarckstraße) und 1796 im Grundriss der Stadt Bremen. Die Freifläche diente im 19. Jahrhundert als Pferdemarkt und von 1887 bis 1934 zusammen mit dem Hohentorsplatz für Veranstaltungen des Bremer Freimarktes. Der Platz verkleinerte sich durch die Gebäude der Brauerei Beck. Er war nun umringt von Bäumen und die Kesselhalle der Brauerei an der Grünenstraße schloss den Platz ab. Ab dem 19. Jahrhundert gastierten auf dem Platz viele bekannte Zirkusse.
Anfang 1945 diente der Grünenkamp als Sammelplatz für Kriegsgefangene. Der Senator für das Bauwesen forderte 1900 männliche und 116 weibliche Zwangsarbeiter aus Konzentrations- und Kriegsgefangenenlagern zur Trümmerbeseitigung und für Aufräumarbeiten nach den schweren Bombardierungen an. Die Arbeiter wurden in 16 Baukompanien, sechs Dachdecker- und sieben Glaserkompanien aufgeteilt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die nunmehr 145 × 125 Meter große gepflasterte Fläche als Parkplatz genutzt. Nach dem Verkauf der Brauerei Beck  von 2002 an das Unternehmen InBev wurde auf dem Grünenkamp ein Lager für die Brauerei gebaut bzw. ein Logistikzentrum mit grünen (von innen beleuchteten) Glasbausteinen der Brauerei.

Habenhausen - Dies ist ein Ortsteil von Bremen und bildet zusammen mit Kattenturm, Kattenesch und Arsten den Stadtteil Obervieland. Der Name Habenhausen hat vermutlich seinen Ursprung darin, daß hier ein Mann namens Habo wohnte. Wiki dagegen erwähnt Hoobenhusen als Namensgeber. Arsten könnte sich entwickelt haben aus Arsater (die am Acker Wohnenden), oder (die am Wasser Sesshaften). Auch das Wort asten (niederd. für sich abquälen, mühen) wird als Ursprun genannt. Letzteres gewinnt im Hinblick sowohl auf die Mühen mit dem Deichbau als auch die Erklärung für Ahlken mit alken (niederd. mit großer Anstrengung arbeiten) ein hohes Maß an Wahrscheinlichkeit

Häschenstraße - Man ist geneigt, einem niedlichen Hoppelhasen als Namensgeber zu folgen. Ganz sicher ist dies nicht der Fall. Eher ist wohl der Name einer holden Maid dahinter zu vermuten. Die Koseform von Hedwig soll im Plattdeutschen wohl Häschen sein.

Hasenbürener Landstraße - Der Name bedeutet nasses Büren, welches eine Ortsbezeichnung im Raum Seehausen bezeichnete.

Haubengang - Nach einer Erzählung De Sög de Huben, in der in einer stürmischen Nacht ein ausgebüxtes Schwein (Sög) voller Angst durch das Dorf Arsten gelaufen sein soll. Weil es an einer Wäscheleine eine (Damen)Haube mitriss, löste es Schrecken und auch großes Gelächter aus.

Heimlichenstraße - Zwischen Martinistraße und Schlachte gelegen. Diese Straße wurde von den Bewohnern gerne benutzt, wenn die Pforten der Stadttore  abends schon geschlossen waren - heimlich eben.

Hemmstraße - Der Name erinnert an das Dorf Hemme in Niederblockland.

Herdentor - Eines der Haupttore in der Stadtmauer von und nach Bremen. Die Herkunft ist nicht gesichert. Es ist sowohl von Hirten als auch von den (Vieh)Herden abgeleitet.

Herrlichkeit - So wurde vermutlich eine Promenade mit grandioser Aussicht auf das Weserufer an der Altstadtseite bezeichnet. Die Herrlichkeit befindet sich zwischen der großen Weser und der kleinen Weser und ist mit einer Fußgängerbrücke von der Schlachte zu erreichen.

Hinter dem Schütting - Bei dieser Bezeichnung des Hauses der Kaufleute am Marktplatz streiten sich die Gelehrten, woher der Ausdruck stammen könnte. Eine Version sagt, daß das norwegische Skotting (Versammlungshaus) Namenspatron ist. Ganz sicher aber stammt der Name aus der Hansezeit.

Hinter der Holzpforte - Gemeint ist ein Durchgang in der alten Stadtmauer. Die große Holzpforte lag vor dem Stavendamm, die kleine Holzpforte östlich vom Alten Wall. Sie führten zur sog, Kleinen Schlachte, dem Anlegeplatz für die Oberweser-Flußschiffahrt.

Hohenleuchte - So heißt ein schmaler Weg in Arsten, der mit einer öffentlichen Beleuchtung versehen werden musste. Dabei war die Leuchte so hoch zu hängen, daß ein voll beladener Heuwagen ohne Probleme darunter durchfahren konnte.

Hollerallee - Nach dem Bremer Kaufmann Holler benannte Straße, der mit großen (Geld)Spenden den Bürgerpark förderte und auch die Bewaldung desselben finanzierte.

Hoppenbank - Der Name erinnert an die Lagerung von Hopfen in der Hoppenkarke (Karke=Kirche), Nähe des Doms.

Huchtinger Landstraße - Aus dem altgerm. Huhtinge, einem erhöht gelegenen Gerichtsplatz (Hoher Thing) abgeleitet.

Huckelriede - Huckel=holprig und riede=sumpfiges Gelände, welches durch häufige Überschwemmungen der Weser betroffen war.

Hurrelberg - Der Hurrelberg war das städtische Gefängnis. Dort, so ist zu vermuten, waren nicht nur Gefangene untergebracht, sondern es wurden auch betrunkene und randalierende Gäste des Weinkellers hinein befördert, die ihren Rausch ausschlafen mussten. Der Hurrelberg an der Hakenstraße wurde 1787 verpachtet und 1835 verkauft. Über die Herkunft des Wortes streiten sich die Geister. Die geläufigste Erklärung ist wohl, daß es sich ugs.um  eine Huren-Herberge handeln könnte. Das sei aber nicht belegt. Vielleicht sei es aber von hurreln (verdrießlich machen) herzuleiten. Es käme aber auch eine Hüdel-Barg infrage: von hüden, verstecken, verwahren und Barg, ein Ort, wo man etwas verbirgt. Nachdem das Gefängnis an der Hakenstraße aufgegeben war, übertrug man den Namen Hurrelberg auf einen Festungsturm am Ostertorswall. Dieser hieß vorher Ravensturm und gehörte ehemals zur Stadtmauer. Er diente bereits als Gefängnis. Trotz des 1828 gebauten Detentionshauses (Gefangenenhaus Ostertorwache am Ostertor, heute: Wilhelm Wagenfeld-Haus mit originalem Zellentrakt aus der Gefängniszeit) wurde der Hurrelberg weiter als Gefängnis genutzt, und zwar war um Untersuchungshäftlinge voneinander zu trennen. 1876 verkaufte die Stadt den Turm. 1903 wurde der baufällige Hurrelturm abgebrochen, um Platz für das neue Polizeigebäude zu machen.

Hutfilterstraße - Nach den Hutfilzern (Hutmachern) benannte Straße in der Bremer Innenstadt.

In der Runken - Diese Straße ist wegen ihres eher unförmigen - mitteldeutsch für unförmiges Brot - Verlaufs so genannt. Sie befindet sich zwischen der Weberstraße und der Kreuzstraße im Dreieck Sielwall/Osterdeich.

Jan Reiners-Kleinbahn. Die Moorgebiete nördlich von Bremen sind von Natur aus ein verkehrsfeindliches Gebiet, das erst im 18. Jhdt. durch die Tätigkeit des Moorkolonisators Jürgen Christian Findorff erschlossen wurde. Haupterwerbszweig war hier vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jhdts. der Torfabbau. Das Brennmaterial wurde größtenteils mit kleinen Kähnen über das weitverzweigte Kanalnetz zum Torfhafen an der Westseite des heutigen Bürgerparks nach Bremen gebracht. Auch die Versorgung der Moorbewohner mit Baustoffen und Dünger erfolgte auf diesem Wege. Für den Weg nach Bremen und zurück benötigte ein Torfbauer zwei bis drei Tage. 1892 fuhren allein auf der Wörpe durch Lilienthal 34.000 Torfschiffe.
Bis in die 1890er Jahre gab es nur am Rande des Elbe-Weser-Dreiecks Eisenbahnlinien. Auch Straßenverbindungen waren, insbesondere im Moor, noch sehr mangelhaft.
Nach der Erschließung der Moorgebiete durch die der Kleinbahn Bremen–Tarmstedt im Jahre 1900 - im Volksmund Jan Reiners-Kleinbahn genannt - und der Bahnstrecke Stade–Osterholz-Scharmbeck 1911 fuhren keine Torfschiffe mehr bis nach Bremen.

Jürgenshof - Der Jürgenshof, Pauliner Marsch 1, war ein Hirtenhof und gehörte zum Paulskloster, seit 1560 zur Domstrukturei des Bremer Doms und seit 1803 zur Stadt Bremen. Diese überließ den Hof dem Remberti-Hospital. 1810 entstand in einem Neubau eine Sommerwirtschaft, die 1870 mit dem Hof durch Heirat an Johann Jürgens kam. 1969 wurde das Anwesen von der Sparkasse Bremen als Stiftung übernommen. 1971/72 musste der Jürgenshof gründlich saniert werden. Er wird seitdem von einem Pächter als Restaurant betrieben. Auf der angrenzenden Pferdeweide findet seit 1986 gemeinsam mit Jugendlichen ein Projekt statt, das sich für eine artgerechte Haltung von Tieren einsetzt.

Kaffee-Quartier - Nach der Kaffeerösterei EduScho (Eduard Schopf) benanntes Viertel beim Weser Tower.

Kageltimpengang - Diese Bezeichnung erinnert an die Kugelbolzen, die mit einer Armbrust verschossen wurden.

Kalfaterstraße - Kalfatern ist eine Tätigkeit beim Schiffbau, bei der die Nähte zwischen hölzernen Schiffsplanken mit faserigen Dichtmaterialien wie Werg (Faserabfälle) oder Baumwolle von außen her durch Verpressen abgedichtet und mit Dichtstoffen wie Pech oder anderen, gummiartigen Produkten an der Außenseite abgeschlossen werden.

Katrepeler Landstraße - Erstmals  1278 erwähnt, gehörte der Bezirk zum Hollerland. Die Herkunft indes ist ungeklärt.

Kattenesch - Esch bedeutet Ackerland. Die Katt ist im Festungsbau eine Laufgrabenkatze, also ein bewegliches Element im (Schützen)Graben. Der Kattenthorn war mit sicherheit ein Teil davon.

Kattenturmer Heerstraße - Der Ortsname leitet sich von einem der drei Wachtürmen ab, die 1309 wegen Grenzstreitigkeiten, u.a. um den Besitz von Arsten, errichtet wurden. Der sog. Kattenthorn stand direkt vor der Ochtumbrücke, im heutigen beschaulichen Kattenesch. Er sicherte den Übergang der Landstraße nach Syke.

Klaus Bärbel - Eigentlich wollte ich hier keine Personen beschreiben, aber Klaus Bärbel alias Wiegand Bremeyer ist ein Bremer Original. Der etwas geistig zurückgebliebene Mann unbestimmten Alters ist hautsächlich bekannt geworden, wenn er lauthals (betrunken) gröhlend auf dem Bahnhofsvorplatz seine Freude darüber Ausdruck bringt, wenn Werder spielt oder gespielt hat. Diese liebenswürdige, durchaus harmlose Kreatur trägt zumeist einen knielangen (Damen)Rock und einen Hut in den Farben von St. Pauli (Fußball-Trikot). Gegen eine Flasche Bier hat er nichts einzuwenden. Im Gegenteil, er singt sogleich munter drauflos. Nur was er singt, kann man nicht fetstellen - er lallt mehr als daß er singt.

Kleine Helle - Ein niedrig gelegenes Grundstück in der Bahnhofsvorstadt in dem sich Niederschlagswasser sammelte.

Kleiner Ratskeller - Nicht weit von Rathaus, Roland, St. Petri-Dom und der Böttcherstraße befindet sich mit dem Kleinen Ratskeller eine authentisch wirkende bremische Kneipe. Wobei es eigentlich ein kleines Restaurant ist, das mit seinen etwa 30 Sitzplätzen ziemlich lütsch ist, wie der Bremer sagt.

Klitzenburg - Nach den Kletzen (gedörrte Birnen) so genannt.

Knochenhauerstraße - Eine der ältesten Straßen in Bremen. Benannt nach den dort tätigen Schlachtern.

Kohlhökerstraße - Ursprünglich nach den Gemüsebauern benannt, die dort lebten.

Kornstraße - Nach einer Flurbezeichnung (Kornfelder?) benanntes frühes Baugebiet der Stadt Bremen in der Neustadt gelegen.

Körnerwall - Eine im Ortsteil Ostertor befindliche kleine, hufeisenförmige Straße, die nach dem Dichter Theodor Körner benannt wurde. Auf dem Rasenstück in der Mitte steht die Statue des Dichters. Legendär ist auch die berüchtigte Kneipe Storyville in der Mitte des Bogens gelegen, die viele Jugendliche in den 60ern und 70ern in ihren Bann zog.

Kötnerweide - Kötner waren die Kleinbauern, die dort lebten. Es gab sie einst zweimal in Bremen. Die erste befand sich in Bremen-Walle, westlich vom dortigen Galgenberg gelegen. Die heutige befindet sich in Bremen-Huchting.

Krimpelsee - Es gibt noch einen Krimpelweg, der sich aber in der Nähe der Wolfskuhle befundet. Der Krimpelsee ist ein Baggersee, der beim Bodenaushub für den Autobahnzubringer Arsten entstanden ist. Heute fungiert der See als Überlaufbecken bei starken Regenfällen. Das Wort Krimpel bedeutet krumm oder geschrumpft.

Krukenbörse - Die Kruke (niederdeutsch für Krug) ist ein Vorrats- bzw. Abgabegefäß des Apothekers, welches hauptsächlich für halbfeste Zubereitungen wie Salben, Pasten und Cremes, aber auch für feste Stoffe verwendet wird (nicht für Flüssigkeiten). Gleichwohl wird auch ein Vorläufer der Wärmflasche als Kruke (kupferner Behälter, der mit heißem Wasser gefüllt wurde) bezeichnet. Hier wo die Balge auf der Schlachte mit einem Gewölbe bedeckt wird, lag über diesem ein viereckiger erhöhter Platz. Darauf standen Bierkrüge, Buttertöpfe und dgl., welche die Bremer zum Verkauf feilboten.

Krumme Schinkel - Der Begriff Schinkel ist zum einen eine Ortsbezeichnung (zwischen dem Arsterdamm und dem gleichnamigen Autobahnzubringer) und zum anderen ein Familienname. Was der Zusatz krumm bedeutet habe ich noch nicht herausgefunden. Sehenswürdig ist dort lediglich ein Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg.

Kuhgraben - Ein alter Grenzgraben oder Wasserlauf, der an der Wisch vorbei, durch das Pagentorner Feld zum Ostrand der Bürgerweide floss. Dort vereinigte er sich mit der kleinen Wümme.

Kumpfgraben - Rechts der Weser gab es stadtnah weserabwärts den Kumpfgraben und weseraufwärts den Dobben (Dobben ist ein Synonym für Graben). Ein Kumpf (von germanisch kump- oder kumb- Gefäß, Maßgefäß) bezeichnet verschiedene alt- und mittelhochdeutsche Raummaße sowie das (teilweise mit Wasser gefüllte) Behältnis zum Mitführen des Wetzsteins. Abgeleitet ist die bereits im 15. Jahrhundert bekannte Bedeutung von Kump als Brunnentrog auf dem Marktplatz.

Lange Wieren - In der neben der Probsteikirche St. Johann gelegenen Straße wurden die Ankerketten aus Draht (plattdeutsch Wiere = Draht) hergestellt.

Langemarckstraße - 1937 wurde die Neue Allee - bis ins 18. Jahrhundert - von den Nationalsozialisten nach dem Ort Langemark, einer belgischen Provinz umbenannt. Der Flandernschlacht im Ersten Weltkrieg mit über 250.000 Toten wurde propagandistisch gedacht. An der dortigen Hochschule befindet sich eine Tafel, die auf die Vergangenheit hinweist. Es ist der umgestürzte Sockel mit einem Helm.

Langenstraße - Wegen ihrer Länge ist die L. longa platea so genannt. Sie wird neben dem Schnoor als die vermutlich älteste Straße in Bremen bezeichnet. Sie begann am nördlich gelegenen Rand der Bremer Düne und der südlich gelegenen Balge, und mündete im Westen in das Stadttor Natel. Die Langenstraße war bis zum Zweiten Weltkrieg durchgängig befahrbar und wurde dann zusammen mit dem Umbau der Martinistraße zur Hauptverkehrsachse geteilt.

Langer Jammer - Die Lilienthaler Heerstraße (im Volksmund Langer Jammer) ist eine historische Straße in Bremen im Stadtteil Horn-Lehe, Ortsteile Lehe und hauptsächlich Lehesterdeich. Sie führt in Süd-Nord-Richtung von der Leher Heerstraße zur Borgfelder Heerstraße nach Bremen-Borgfeld und der niedersächsischen Umlandgemeinde Lilienthal.

Lankenau - so hieß das Dorf am linken Weserufer, das Ende der 60er Jahre dem Neubau des Neustädter Hafens weichen musste.

Lankenauer Höft - Bezeichnung für eine vorspringende Ecke in einem Fluss, hier am linken Weserufer. 1969 wurde ein Radar- und Kontrollturm für die Wasserwege mit einem Bürotrakt errichtet. 1979 wurde auf dem Gelände das gleichnamige Restaurant eröffnet.

Lauschergang - In Arsten gab es einst ein Gasthaus, in welchem große Hochzeiten gefeiert wurden. Neugierige, die nicht eingeladen wurden, stand draußen und lauschten dem fröhlichen Treiben und der Musik.

Liebfrauenkirchhof - Seitdem die innerstädtischen Friedhöfe nicht mehr als solche benutzt wurden, wurde auch der Liebfrauenkirchhof teilweise bebaut, u.a. mit dem Neubau der Alten Börse um 1686. Die heutige Gestalt erhielt er erst 1896. Von 1816 bis 1913 fand hier ein Teil des Freimarktes statt.

Lila Eule - Das ursprüngliche Jazz-Lokal Lila Eule wurde am 27. Dezember 1959 im Haus Langenstraße 27 in der Bremer Altstadt eröffnet. Zunächst spielten dort Musiker des Traditional Jazz wie Ken Colyer, Acker Bilk oder Chris Barber. 1964 übernahm ein Kollektiv, dem unter anderem Olaf Dinné (Architekt) und Gert Settje (Gründer des Cinema im Ostertor) angehörten, das Lokal. Ende 1964 wurde das Lokal in das Haus Bernhardstraße 10/11 im Bremer Viertel verlegt und dort am 4. Januar 1965 neueröffnet. Zur Neueröffnung trat das aus Bremen stammende Sextett um Harald Eckstein mit u. a. Ed Kröger und Rolf Schmidt auf, das fortan zur Hausband wurde und dort regelmäßig zweimal in der Woche Modern Jazz spielte. In späteren Jahren entwickelete sich die Lila Eurle zu einem beliebten Treffpunkt vieler Jugendlicher. Neben zeitgenössischem Jazz stand damals auch Kabarett, Rock und Beatmusik auf dem Programm. In der zweiten Hälfte der 1970er Jahre wurde Punkmusik gespielt.

Marcus-Brunnen - Weil sich auf dem Liebfrauenkirchhof früher ein Taxenstand befand, wurde der Brunnen auch Taxibrunnen genannt. Er wurde 1909 eingeweiht und steht seit 1973 unter Denkmalschutz. Es war dies der zweite Brunnen, den der Bremer Senator und Bürgermeister Victor Marcus stiftete. Den ersten ließ er 1883 im Bürgerpark errichten.

Marktplatz - Der Bremer Marktplatz liegt im Zentrum der Hansestadt und ist einer der ältesten öffentlichen Plätze Bremens. Auf der gut 3.484 Quadratmeter großen Freifläche, in die fünf Straßen münden und an die sich zwei weitere Plätze anschließen, findet heutzutage kein Markt mehr statt. Ausnahmen sind der Bremer Weihnachtsmarkt und der Kleine Freimarkt. Von Einheimischen wird der Marktplatz auch als gute Stube der Stadt bezeichnet. Der Bremer Marktplatz liegt im östlichen Teil der Altstadt auf der rechten Weserseite und ist nordwest-südöstlich-orientiert. In seine westliche Ecke münden die Langenstraße sowie die Stintbrücke, und an seinem nördlichen Ende schließen sich die Obernstraße und der Liebfrauenkirchhof an. Im Osten grenzt der Platz an den Grasmarkt beim Dom und im Süden an die Straße Am Markt. Der Marktplatz hat die Form eines leicht eingedrückten Trapezes. Die Nordostseite weist eine Länge von 60 Meter auf, die Südostseite misst gut 54 Meter, die Nordwestseite etwa 51 und die Südwestseite 74 Meter. Der gesamte Marktplatz ist, ebenso wie einige anschließende Straßen, eine Fußgängerzone. Im Jahr 1863 wurden auf dem Platz Sandsteinplatten verlegt. Das Innere des Säulenkreises zeigte ein zehnspeichiges Rad aus dunkleren Steinen, dessen Zentrum ein mit rötlichem Stein gebildetes Hanseatenkreuz (Tatzenkreuz) bildete. Das Kreuz, welches einen Durchmesser von 4,8 Metern aufweist, sollte an die Bedeutung der Hanseatischen Legion während der Epoche der Befreiungskriege erinnern. Der Pflasterbelag des Bremer Marktplatzes wurde von Februar bis Juni 2002 erneuert.

Marterburg - In der Mattenburg - daher der Name - wurden im Mittelalter die Mehlabgaben abgeliefert und gelagert.

Maschinenhaus - 1974 war das Maschinenhaus Auf den Höfen neben der Lila Eule Bremens einzige Disco im Viertel. Später übernahm Radio Bremen die Location und baute dort das Sendestudio Up'n Swutsch.

Meierei - Die Meierei (Molkerei) befindet sich im Bürgerpark und ist nach einer dort gehaltenen Kuhherde so benannt. Das Gebäude wurde 1880 im sog. Schweizer-Hausstil mit Mitteln  aus der Franz Schütte-Stiftung erbaut. Sie war als Musterwirtschaft gedacht und entwickelte sich zu einem vielbesuchten Restaurant.

Meisenfrei - Das Meisenfrei ist ein legendärer Blues-Club in der Hankenstraße 18, in dem regelmäßig Konzerte im Keller stattfinden. Oben ist aber eine ganz normale Kneipe mit Tischfußball und Poolbillard. Mit ohrenbetäubenden Sounds wird dort unten den Gästen praktisch das Trommelfell geölt. Raucherkneipe!

Milchquartier - Nach einem ehemaligen an der Straße Beim Paulskloster gelegenen Milchgeschäft bezeichneter Teil des Ostertorviertels.

Moorlosenkirche - Diese Kirche liegt zwischen Niederbüren und dem ehemaligen Dorf Mittelsbüren - jetzt Gelände der Klöckner-Hütte - auf dem rechten Weserufer. Die Bezeichnung Moorlosen erscheint bereits im 15. Jahrhundert und wird auf die mutterlose Kirche zurückgeführt, die aber durch Veränderung des Flußlaufs von der Mutterkirche abgetrennt worden ist.

Mudder Cordes - Metta Cordes war ein Bremer Original. Sie war die Tochter des Landwirtes Behrens aus Oberneuland. Sie besuchte die dortige Dorfschule. Dann war sie als Hausgehilfin auf dem Lande tätig. 1833 heiratete sie den Zigarrenmacher Cordes, der früh verstarb. Sie hatten fünf gemeinsame Kinder. Cordes stand materiell vor dem existentiellen Nichts, denn Sozialversicherungen gab es nicht. Vier der Kinder gab sie notgedrungen in ein Waisenhaus, das jüngste behielt sie. Mit einem Kramwagen, den sie selbst zog, fuhr sie nun durch die Bremer Neustadt und verkaufte Obst und Gemüse. 1860 wurde ihr von einem Unbekannten ein Hund geschenkt, der den Namen Sultan erhielt und fortan den Wagen zog. Dieses erste Hundegespann erregte Aufsehen und von nun an lief auch der Laden. Nach dem Tod von Sultan schenkten ihr 1866 die Mitglieder einer Totenlade den Esel Anton, der von nun an den Wagen zog. Auch dieses beliebte Gespann wurde aufmerksam beachtet. Als der Esel 1895 starb, stopfte und stellte das Überseemuseum ihn aus. Die nun 80jährige Mudder Cordes zog dann zu ihrer Tochter nach Delmenhorst.

Museumstraße - Eine Vermutung meinerseits ist, daß diese Straße nach der Gesellschaft Museum benannt wurde, die bereits im Jahre 1783 entstanden ist.

Neuenlander Straße - Benannt nach der Feldmark Nielandt (Nyenlande), das sich südlich von Bremen im Bereich des heutigen Flughafens bis hin zur Ochtum befunden haben muss. Es bestand aus zwölf Gehöften, den sog. Zwölf Aposteln. Dort hinter dem Flughafen sind noch zwei Gehöfte erhalten. Sie sind gut verborgen hinter hohem Buschwerk. Insgesamt hatte die Feldmark im 18. Jahrhundert zehn Vollhöfe mit etwa 100 Bewohnern. Erst kürzlich wurden nach dem Abriss des Waisenhauses in der Nähe der Neuenlander Straße mittelalterliche Funde unter dem Fundament zu Tage gefördert. Unter anderem konnte auch einer der zehn Siedlungshügel (Wurt) festgestellt werden, auf denen die Höfe zum Schutz gegen Hochwasser gestanden haben.

Norddeutscher Lloyd - Immer noch untrennbar mit Bremen verbunden ist diese deutsche Reederei, die am 20.1.1857 von H.H.Meier und Eduard Crüsemann gegründet wurde. Der NDL (englisch: North German Lloyd) entwickelte sich zu einem der bedeutendsten deutschen Schiffahrts-unternehmen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts und trug maßgeblich zur wirtschaftlichen Entwicklung von Bremen und Bremerhaven bei. Das Lloydgebäude in Bremen war von 1910 bis 1945 der Verwaltungssitz der Reederei Norddeutscher Lloyd. Das erste Comptoir des 1857 gegründeten NDL befand sich in der Martinistraße, es wurde jedoch bald in die Papenstraße Nr. 6 verlegt. Im Zuge des wirtschaftlichen Erfolgs der Reederei wurden in den folgenden Jahren weitere angrenzende Gebäude dazugekauft. Im Jahr 1907, anlässlich des 50jährigen Bestehens des NDL, wurde der gesamte Häuserblock zwischen Papenstraße, Pelzerstraße, Großer und Kleiner Hundestraße abgerissen und der Grundstein für einen neuen, repräsentativen Verwaltungssitzes im Stil der Neorenaissance gelegt und 1910 eingeweiht. Das Lloydgebäude war das größte Gebäude in Bremen Anfang des 20. Jahrhunderts. Es verfügte über große Giebel und einen markanten Turm - im Volksmund Buddel (Flasche) genannt. Dieser war weithin sichtbar und lief mit seinen 75 Metern Höhe den beiden Domtürmen den Rang ab. Während eines Luftangriffs am 6. Oktober 1944, bei dem die gesamte Bebauung der Großen Hundestraße schwer getroffen wurde, erlitt auch das Lloydgebäude erhebliche Schäden, blieb jedoch als Teil-Ruine bestehen. Nach Kriegsende nutzte der NDL zunächst die unbeschädigten Kellerräume des Gebäudes für den Neustart der Reederei, zog dann jedoch in das unzerstörte ehemalige Lloyd-Gepäckabteilungsgebäude am Hauptbahnhof um. In den folgenden Jahren mietete der Senator für das Bauwesen die Räumlichkeiten. 1953 wurden (leider) der beschädigte Turm und die Giebel abgetragen und das Bauwerk als Torso instand gesetzt. Im Keller befand sich zeitweise das bekannte Lokal Remmers Bierstuben. 1968 erfolgte der Verkauf an die Horten AG, die das Gebäude 1969 abreißen ließ, um ein neues Warenhaus zu errichten (heute Galeria Kaufhof). Die angrenzende Lloydpassage und der Lloydhof erinnern noch heute an das ehemalige Bauwerk. Am 1. September 1970 fusionierte der NDL mit der Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (HAPAG) zur Hapag-Lloyd AG.

Obernstraße - Mit O. wurde ein Weg auf einer etwas höher gelegenen Düne bezeichnet (Overenstrate).

Ostasiatischer Verein - Erinnerungen wachhalten und Verbindungen pflegen. Mit diesem Ziel gründeten zwölf bremische Kauflaute am 17. Januar 1901 im Essighaus in der Langenstraße den Ostasiatischen Verein. Heute hat der Verein etwa 100 persönliche- und rund 80 Firmenmitglieder. Er veranstaltet Vorträge und Ausstellungen, organisiert einen Studentenaustausch und fördert das Verständnis für asiatische Themen und Belange. Im Laufe der Jahrzehnte sind zu den Kaufleuten und Kapitänen des Vereins auch Ingenieure, Banker und Wissenschaftler gestoßen. Viele arbeiten schon seit Jahren für Bremer Firmen in Asien. In der Oberen Halle des Rathauses wird alljährlich ein Curry-Essen gegeben, wobei alle Gewürze und Ingredienzien fernöstlicher Reistafeln angeboten werden.

Osterfeuerberg - Der Osterfeuerberg war ein Dünenhügel am rechten Weserufer. Bis Mitte des 18. Jahrhunderts befand sich dort auf ein Galgenberg. 1860 wurde zur Deckung des Sandbedarfs für das benachbarte Bahngelände dieser Hügel abgebaut. Ein unbefestigter Weg, die heutige Osterfeuerbergstraße, diente als Wegeverbindung nach Burg, bevor 1821 die Chaussee von Utbremen durch das Dorf Walle diese Aufgabe übernahm. Schon 1862 trennte die Bahnlinie von Bremen nach Geestemünde Osterfeuerberg von den anderen Waller Ortsteilen. Als dann 1914 die Bahn in Hochlage angelegt wurde, kamen Unterführungen an die Stellen der meisten Bahnübergänge, aber manche entfielen. 

Osterholzer Landstraße - Bereits 1181 als Osterholt erwähntes Buchen-Waldgebiet, von dem heute nur noch geringe Restbestände erhalten sind, z.B. Krietes Wald gegenüber des Weserparks.

Pagentorner Straße - Das war eine Verteidigungsanlage an der Landwehr. Pagen = Pferde, torn = Turm.

Papagoyenboom - Hier war einer der ersten Schützenplätze in Bremen. Dort stand eine Art Maibaum, an dessen Spitze ein silberner Vogelkopf - im Volksmund Papagei genannt - thronte. Schützenkönig wurde, wer als erster diesen Kopf mit seiner Armbrust traf. Sein Preis: ein Jahr von allen Abgaben befreit zu sein.

Papenstraße - Hier wohnten die Geistlichen = Papen.

Parkhaus - Für die Landwirtschaftliche Ausstellung 1873 wurde ein hölzernes Parkhaus errichtet, das 1890 für die Gewerbe- und Industrie-Ausstellung durch einen pompösen Neubau ersetzt wurde. Nachdem dieser 1907 abbrannte, wurde ein drittes Parkhaus erbaut, welches erst im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört wurde. 1956 wurden die Reste davon großzügig zum heutigen Park-Hotel erweitert.

Paulskloster - Das St. Paul-Kloster, kurz Paulskloster genannt, war ein Benediktinerkloster vor dem Ostertor Bremens, das von 1050 bis 1523 bestand und heute nicht mehr erhalten ist. Das Kloster befand sich auf einer Erhebung der Bremer Düne vor den Toren der Stadt im westlichen Teil des heutigen Ostertorviertels. Die Straßen Beim Paulskloster, Klosterpfad, Paulistraße, Kreuzstraße und die Pauliner Marsch im Ostertorviertel erinnern heute noch an seinen einstigen Standort. Das Kloster verlor im 12. Jahrhundert zunehmend an Bedeutung. Nach der Reformation wurde das liegende Kloster 1523 abgerissen. Mit den Steinen des Klosters wurde die Straße von der kleinen Weserbrücke bis zum Warturm gepflastert. Auf dem Gelände des Klosters wurde im 17. Jahrhundert die Rungesche Brauerei errichtet, die 1857 zur St. Pauli-Brauerei umbenannt wurde. Heute (2014) befindet sich auf dem Gelände u.a. die Wohnbauten des Milchquartiers.

Piepe - Dieser heutige kleine See ist der letzte Teil der Verteidigungsanlage in der Bremer Neustadt. Anfangs war er noch mit der kleinen Weser verbunden und diente als Floßhafen.

Plantage - Um 1850 gab es hier ein Vergnügungs- und Ausflugslokal mit Landwirtschaft. Beim Bau der Eisenbahnerwohnungen 1863 verschwand es wieder.

Plünkenstraße - Zwischen der Kleinen Annenstraße und der Osterstraße gelegen. Dort wohnten früher die Lumpensammler - daher der Name: Plünnen un Plunken (Altkleider).

Punkendeich - Weserdeich zwischen Altenwall und Sielwall. Im Zuge der Deicherhöhungen wurde er in den Osterdeich einbezogen. Der Wortteil Punken kommt von den Huren die vermutlich im Siebenjährigen Krieg vor den Stadttoren - weil innerhalb der Stadtmauern nicht geduldet - ihrem Gewerbe nachgingen. Alljährlich zum Dreikönigstag - 6. Januar, Punkt 12 Uhr - findet dort seit 1828 eine traditionelle Wette statt, die Eiswette. Geiht de Werser or steiht de Werser? Fließt (geht) oder steht die Weser, ist sie zugefroren oder nicht. Wetteinsatz ist ein Schneider, der mit einem heißen Bügeleisen die Weser an dieser Stelle überqueren soll. Dazu muss der Schneider gewogen werden, 99 Pfund darf er auf die Waage bringen. Zeugen waren die drei Heiligen Könige aus dem Morgenland und der Notarius Publicus, der Präsident der Eiswette. Dem Schneider war es gestattet, dem Bremer Senat eine vergnüglich vorgetragene Spottrede zu halten. Daneben gibt es eine Spendensammlung für die DGzRS auf Neustädter Seite. Wettpreis war das traditionelle gemeinsame Kohlessen - Kohl & Pinkel - bis zum Jahre 2013 eine reine Männergesellschaft. Und Bremen hält viel von Traditionen!

Queens - Das Queens ist die älteste, bekannteste und beliebteste Gay-Bar in Bremen und ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Das internationale Publikum liebt das 70er Jahre Retro-Ambiente, die lockere Atmosphäre des Queens und beschert älteren Gästen junge Boys, Transsexuellen geile Kerle, Bisexuellen, Schwulen und Heteros die richtige Partyatmosphäre.

Queerenstraße - Handmühlen = Queeren oder Quernen wurden die Geräte genannt, die hier im 14. Jahrhundert hergestellt wurden.

Reepschläger Straße - Das waren die Seiler. Die Reeperbahn(en) - so heißt sie z.B. in Hamburg - befanden sich auf der linken Weserseite.

Riensberger Straße - Das alte Gut der Familie Rynesberg gab den Namen.

Roland - Der Bremer Roland, eine 1404 errichtete Statue auf dem Marktplatz vor dem Rathaus, ist ein Wahrzeichen Bremens. Seit 1973 steht der Roland unter Denkmalschutz und wurde 2004 gemeinsam mit dem Rathaus von der UNESCO zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt. Die Statue hat eine Höhe von 5,47 Metern und steht auf einem 60 Zentimeter hohen, gestuften Podest. Im Rücken wird sie von einem Pfeiler gestützt, der von einem gotisch ornamentierten Baldachin gekrönt wird. So erreicht das Denkmal eine Gesamthöhe von 10,21 Metern und ist damit die größte freistehende Statue des deutschen Mittelalters. Die Figur wurde aus Elmkalkstein, der Pfeiler aus Obernkirchener Sandstein gefertigt und war zunächst farbig gefasst. Im 18. Jahrhundert wurde er grau bemalt, später bevorzugte man den sichtbaren Stein mit sparsamer Kolorierung. Um 1811 geriet der Roland vorübergehend in Gefahr, abgerissen zu werden, als man für den Platz eine Markthalle plante, die aber durch das Ende der französischen Herrschaft nicht ausgeführt wurde. Der Roland wurde mehrfach restauriert. 1939 war er vom Einsturz bedroht und wurde auf neuem Betonfundament neu aufgebaut, einzelne Blöcke wurden dabei erneuert. Am 29. September 1939 bekam er als Luftschutzmaßnahme eine mit Sand gefüllte Holzverschalung und wenig später einen gemauerten Splitterschutz. Das dabei verloren gegangene Gitter wurde bei einer gründlichen Restaurierung 1983/84 erneuert. Der Kopf wurde durch eine materialgetreue Kopie ersetzt, das Original steht seitdem im Focke-Museum. Bei der letzten Renovierung im Jahr 1989 entdeckte man im Inneren des Standbilds eine Kassette mit Nazipropaganda, die 1938 dort deponiert worden war.

Schlachte - Dies war der erste Hafen in Bremen, benannt nach dem alt-germanischen Wort slait für eine Uferbefestigung bestehend aus eingeschlagenen Holzpfählen. Im amtlichen Sinne ist die Schlachte heute ein parallel zum Ufer verlaufender Straßenzug, der an der Ecke Erste Schlachtpforte (Durchgang in der Stadtmauer) bei der St. Martini-Kirche beginnt und etwa 660 Meter weiter nordwestlich bei der Jugendherberge Bremen (Haus der Jugend), Ecke Kalkstraße endet.

Schlachtpforte - Ein eiserner Kran hatte seinen Standort an der Zweiten Schlachtpforte (ebenfalls ein Durchlass in der Stadtmauer). Das Fundament des Krans ist noch immer an der Kontur der Einbuchtung zu erkennen. Erhalten hat sich auch der klägliche Rest eines Kran-Befestigungsbolzens auf dem Rondell. Das Gleiche gilt für die verschlossene Einbuchtung an der Ufermauer. Der untere Teil ist allerdings durch den 1995 gebauten Aufgang verdeckt.

Schnoor - Bremens älteste Straße. Die Häuser stehen wie auf einer Schnur aufgereiht.

Schoppensteel - Zwischen dem Rathaus und Unser Lieben Frauen-Kirche gelegener Durchgang. An der Stelle des Neuen Rathauses befand sich dort eine Gerichtsstätte mit dem in unmittelbarer Nähe befindlichen Pranger.

Schüsselkorb - Es gibt hier zwei Deutungen. Die eine will aus Schuttkave gebildet, ein abgeschotteter Viehstall abgeleitet wissen. Eine andere meint, daß aus Schottelkorf, den Schüsselmachern, der heutige Name entstanden sein soll.

Schwanengatt - Ein kleiner Teich westlich des Ansgaritores. Erst 1550 wurde es beseitigt.

Seesenthorn - Niederdeutsch für Lachsfischernetze (Seesen), die am südlichen Werder zum Trocknen aufgehängt wurden.

Semkenfahrt - Dies ist ein ehemaliger Hauptgraben im Kanalsystem zwischen dem Teufelsmoor und Bremen, auf dem der getrocknete Torf in die Stadt transportiert wurde. Der Name bezeichnet dabei verschiedene Abschnitte des Kanals: die Alte Semkenfahrt bei Worpswede in Niedersachsen, den Semkenfahrtkanal im St. Jürgensland bei Lilienthal und die Neue Semkenfahrt im Blockland in Bremen. Bremen war von Worpswede mit dem Torfkahn über die Flüsse Hamme, Lesum und Wümme in ca. drei bis vier Tagen erreichbar. Zur Abkürzung der Strecke wurde im 18. und 19. Jahrhundert in verschiedenen Abschnitten der Kanal der Semkenfahrt gestochen, sodaß sich die Fahrt auf ein bis zwei Tage reduzierte. Bei ungünstigen Winden aus Westen wurde der beladene Kahn nach Bremen meistens getreidelt, gestakt oder gewriggt. Erst auf der Rücktour konnte bei Westwind das typische braune Segel eingesetzt werden. Um 1880 kamen jährlich etwa 25.000 Schiffsladungen Torf in Bremen an, 5.000 bis 6.000 davon (30.000 bis 36.000 Kubikmeter) wurden über die Kanäle der Semkenfahrt in die Stadt transportiert. Die Kanal der Alten Semkenfahrt wurde bereits im 18. Jahrhundert angelegt. Er führt von Tüschendorf bei Tarmstedt zwischen den Moorhufendörfern Adolphsdorf und Otterstein südwestwärts und dann östlich an Worpswede mit dem Weyerberg vorbei. In Worpheim stößt er auf den Lüdinghauser Schiffgraben und setzt dessen Verlauf nordwestwärts fort, um bei Neu-Helgoland nahe der später erbauten Eisenbahnbrücke in die Hamme zu münden. Der Kanal ist heute nur noch auf einer kurzen Strecke für Paddelboote schiffbar. Die Natureisbahn an der Semkenfahrt ist in Wintern mit ausreichend Frost eine etwa 30 Hektar große und etwa drei Kilometer lange Eisfläche im Bremer Blockland, die im Süden von der Blocklander Hemmstraße, im Norden vom Wümmedeich, im Osten von Kanal der Neuen Semkenfahrt und im Westen von der Südwenje begrenzt wird. Die Fläche wird seit dem Winter 1965/66 vom Bremer Eisverein kostenlos zur Verfügung gestellt. Hierfür werden die Wiesen und Weiden des Gebietes ab November mit drei Pumpen für zwei bis drei Wochen geflutet, bis eine ca. 20 Zentimeter hohe Wasserfläche entsteht. Auf Grund der geringen Tiefe friert diese Wasserfläche meist vor anderen Gewässern in Bremen zu und ist ein beliebtes Ausflugsziel für Schlittschuhläufer und Eishockeyspieler.

Seufzerbrücke - (ital.: Ponte dei Sospiri), eine Verbindung zwischen dem ehemaligen Polizeihaus und dem Landgericht Bremen. Seufzerbrücke wird sie genannt aufgrund ihrer Funktion. Auf der Brücke wurden Gefangene nach der Gerichtsverhandlung und Verurteilung zurück ins Gefängnis gebracht.

Sögestraße - Die Schweine (Söge) wurden durch das Herdentor auf die vor der Stadt liegenden Weiden getrieben. Eine Plastik vom Bildhauer Peter Lehmann zu Beginn der Straße versinnbildlicht die Tätigkeit der Schweinehirten.

Sorgenfrei - Benannt nach einem dort wohnenden Hausbesitzer, der aufgrund des Eigentums keine Sorgen mehr hatte.

Sortilienstraße - Darin steckt das Französische Wort Sortie = Ausgang. Gemeint ist eine Pforte, die unter dem alten Neustadtswall hindurchführte.

Spitzen Gebel - Das Haus in dem die Kultkneipe Spitzen Gebel beheimatet ist, wurde um 1400 erbaut. Namensgeber ist der spätgotische spitze Giebel. Erst war es ein einfaches Wohnhaus, dann ein Fischgeschäft und ab 1913 das Büro der Vereinigten Klavierträger. So entstand bei Letzteren auch die Tradition aus der leeren Lampe zu trinken. Den Klavierträgern war es untersagt, während der Arbeit Alkohol zu trinken. So hatten diese die Idee, ihren Schnaps aus einer alten Lampe zu trinken.

Spiekerbartstraße - Ein schmaler Durchgang im Schnoor. Wieder einmal zwei Theorien zur Namensgebung: a) ein Werkzeug Spikerboer (Spiker=große Nägel, Boer=Bohrer) und b) wie von einem Spikerboer in die Wand getrieben.

Spuckstein - Am 17.9.1830 wurde Gesche Gottfried auf dem Domshof mit dem Schwert hingerichtet, weil ihr 15 Morde nachgewiesen wurden. An die Stelle des Schafotts erinnert noch ein großer Pflasterstein mit einem großen Kreuz. Er befindet sich 18 Meter gegenüber dem Brautportal am Nordausgang des Doms. Normalerweise ist es ziemlich ekelhaft, jemanden beim Spucken zu beobachten. Dort aber ist es erlaubt, daß Bremer Bürger ihre Abscheu gegen Gesche Gottfried mit Ausspucken auf diesen Stein zum Ausdruck bringen dürfen.

St. Katharinen-Kloster - Das ehemalige St. Katharinen-Kloster der Dominikaner in Bremen ist als Gebäude nur in geringen Teilen erhalten. Es bestand in seiner ursprünglichen Funktion von 1253 bis 1528. Das Kloster befand sich in der Altstadt zwischen Sögestraße, Unser Lieben Frauen-Kirchhof, Schüsselkorb und Domshof im Bereich der heutigen Katharinen-Hochgarage. Die Reste des Klosters, einige Gewölbe des Kreuzgangs und des Refektoriums, sind heute mit der Katharinen-Hochgarage und die Katharinen-Passage überbaut und werden gastronomisch genutzt. Sie stehen seit 1973 unter Denkmalschutz.

St. Remberti-Stift - Dies ist die älteste erhaltene soziale Einrichtung Bremens und eine der ältesten Deutschlands. Ursprünglich diente das 1305 gegründete Stift als Lepra-Hospital, später dann als Armenhaus und Altenheim. Heute ist das St. Remberti-Stift eine Altenwohnanlage mit angegliedertem Pflegeheim. Seit 1973 stehen die historischen Bauten des Stifts im Stadtteil Mitte unter Denkmalschutz.

Staatsarchiv Bremen - Der Ursprung des Bremer Staatsarchivs (StAB) liegt im 12. und 13. Jahrhundert. Die sich ansammelnden städtischen Urkunden, Verträge, Privilegien und Besitztitel wurden ab 1221 in der Tresekammer (lat. thesaurus = Schatz) im Nordturm der Liebfrauenkirche aufbewahrt, die Akten im Rathaus. Zugang zur Trese hatten nur Ratsherren. Das bremische Urkundenarchiv verblieb bis zum Jahr 1909 in der Tresekammer. Die Bestände wurden systematisch weiter ausgebaut. 1826 wurde wegen Platzmangel der Umzug in ein Magazin am Domshof beschlossen. Wegen des Baus des Neuen Rathauses 1909 zog das StAB erneut um, diesmal in ein neugebautes Haus an der Tiefer. Erstmals wurde auch die Trese mit hinübergenommen. Probleme gab es erst, als die Einrichtung im Nationalsozialismus ihre Selbständigkeit einbüßte. Im Zweiten Weltkrieg wurden Teile der Bestände ausgelagtert. 1941 zunächst nach Königsberg und 1942 in Bergwerke bei Helmstedt und Bernburg/Saale. Das Gebäude an der Tiefer wurde bei einem Bombenangriff zerstört, aber zum Glück wurde kein wesentlicher Aktenverlust verzeichnet. Erst nach Kriegsende entstanden große Verluste, als die Bestände im Bergwerk Grasleben (Helmstedt) geplündert und die in Bernburg eingelagerten Dokumente vollständig von sowjetischen Truppen beschlagnahmt wurden - 380 Kisten Archivmaterial aus Bremen und weitere 1.000 aus Lübeck und Hamburg. Etwa ein Drittel der Urkunden und Handschriften gingen in diesen Zeiten verloren, z.B. die Gründungsurkunde des Paulsklosters aus dem Jahre 1139. Nach dem Krieg war das StaB in der Villa Rutenberg ansässig. Erst 1968 bezog das StaB den Neubau am Präsident Kennedy-Platz.

Stavendamm - Benannt nach den dort im Mittelalter befindlichen Badestuben, den Staven.

Steckrüben - In Bremen übliche Bezeichnung für in fingerlange und ebenso dicke Stücke geschnittenen Holländer Käse, der zum Wein gereicht wird.

Steffensweg - Nach dem Stift St. Stephani benannt.

Stintbrücke - Anlegeplatz für die Fischer, die in die Balge zum Handeln einfuhren. Stinte sind lachsähnliche kleine Fische (Stinklachs, weil sie roh nach faulen Gurken stinken) - eine Spezialität in Bremen.

Storyville - Unvergessen ist diese legendäre Kellerkneipe Storyville am Körnerwall 16. Früher war hier eine Baulücke, die ein beliebter Schleichweg von der Weberstraße zum Storyville war, sagt einer der Anwohner. Bereits 1962 wurde hier eine Jazzkneipe erwähnt, die im Laufe der Jahre immer mehr versiffte. Als ich also damals dort war, war sie schon ziemlich dunkel verräuchert und roch stark nach Haschisch und Alkohol. Bis 1983 hielt die Kneipe durch.

Teerhof - Hier befanden sich die Bremer Werften, die den Teer zum Abdichten (Kalfatern) der Schiffe benutzten.

Tiefer - Im 13. Jhdt. wurde diese Örtlichkeit als Tivera bezeichnet. Ungesicherten Quellen zufolge soll es sich um einen Versammlungsplatz (Thie) und Vere (Fähre) handeln, also die Fähre zum Versammlungsplatz.

Torfkanal - Vom Nordarm der Wümme zweigen im Bereich Seebergen/Hexenberg/Ebbensiek sog. Schiffgräben in die Moordörfer Rautendorf, Schmalenbeck und Meinershausen ab. Sie dienten dem Transport des Torfs nach Bremen, wie auch die Semkenfahrt. In Kuhsiel zweigt der schon im 13. Jahrhundert erwähnte Kuhgraben ab, der heute südwärts nur noch bis zur Kleinen Wümme reicht. An seiner Verknüpfung mit dem Dobben (heute der kleine Platz Parkallee/An der Weide/Am Dobben) lag bis 1826 bei der Südostecke der Bürgerweide der Bremer Torfhafen. Von 1817 bis 1826 erfolgte der Bau des Torfkanals in Findorff und des Torfhafens nahe der Plantage. Über den Torfkanal kam der als Heizmaterial wichtige Torf per Torfkahn aus dem Teufelsmoor in den Findorffer Torfhafen. Ein neues Hafenbecken (Theodor Heuss-Allee) wurde 1847 gebaut. Der Torfhafen, das mit Backsteinen verkleidete Bassin an der Ecke Eickedorfer-/Neukirchstraße, wurde 1873 verlegt. Auf dem um 1945/46 zugeschütteten Teil findet seit 1948 der Findorffer Markt statt. Auf der Westseite des heutigen Bürgerparks, damals zwischen Bürgerweide und Bürgerweide-Kämpen wurde zwischen 1817 und 1826 der zirka 3,5 Kilometer lange (Neue) Torfkanal mit dem (Neuen) Torfhafen angelegt. Die Routen der Torfschiffe führten zuletzt über die Hamme, den Semkenfahrtkanal oder die Wörpe zur Wümme, von dieser über die neue Semkenfahrt zum Torfkanal. Nach der Erschließung der Moorgebiete durch die der Kleinbahn Bremen-Tarmstedt 1900 und der Bahnstrecke Stade-Osterholz-Scharmbeck 1911 fuhren keine Torfschiffe mehr bis nach Bremen. 

Uppe Angst - Der Name erinnert an die Richtstätte (s.u.) im Hollerland. Die Lage war in unmittelbarer Nähe des heutigen Menke-Parks.

Upper Borg - Nach einer Burg des Erzbischofs Johann Rode benannt.

Use Akschen - In echtem Bremisch die Bezeichnung der ehemaligen Traditionswerft in Gröpelingen für die AG Weser Unsere Aktiengesellschaft.

Vahrer Straße - Vare ist plattdeutsch und bedeutet so etwas wie einen Spurweg, eine Furche oder auch eine Grenze auf einem weichen Untergrund. Vgl. In den Fohren, Vore oder In den Fuhren, Vahrer Holz (Wald), Fuhrholter Feldmark(t).

Violenstraße - Hier muss ein schöner Garten gewsesen sein, denn diese Straße wurde nach den dort wachsenden Veilchen=Violen benannt.

Vohnenstraße - Nach dem Bauern Vohne bezeichneter (Kopf)Steinpflasterweg an der heutigen Neuenlander Straße.

Wadeackersee - In Kattenturm gelegener See, der nicht zum Baden geeignet ist, weil es a) ein sog. Regenrückhaltebecken ist. Bei Starkregenereignissen fließen Benzin- und Ölreste von der Straße ins Becken. b) hat es dort in der Nähe eine ehemalige Deponie gegeben.

Wall Café - Am Wall 164 befindet sich ein gründerzeitliches Gebäude, das in den 1980er Jahren umgebaut worden ist. Hier befand sich bis 2017 das Wall-Café, eine urgemütliche Knepe.

Warturm - Benannt nach einem in der Ochtum gelegenen Fischwehr (Ware). Das Zollhaus daneben, von 1577 - das sog. Storchennest - ist noch erhalten.

Wichelnburg - Ehemalige Befestigung an der Weser mit einer Pforte. Wicheln = Weiden.

Willakedamm - Im Stadtteil Huchting gelegene heute nurmehr etwa 30.000 Quadratmeter große Brache.

Witteborg - Gemäß der Chronik von Rinesberch und Schene ließ Erzbischof Gebhard II. 1220 eine Befestigung errichten, um Zoll auf die Weser-Schiffahrt zu erheben. Der Fluss wurde hierfür zwischen Rekum am rechten Weserufer und Berne am linken Weserufer mit Pfählen abgesperrt und nur ein schmales Gatt freigelassen, das mit einer Kette abgesperrt werden konnte. Die genaue Gestalt der Anlage ist nicht überliefert. Vermutlich handelte es sich um eine eher kleine Befestigung, die jedoch zumindest über einen großen Turm verfügte und über Mauern aus hellem Stein (daher die Bezeichnung als Witteborg, die weiße Burg).
Die Bremer Bürger rüsteten daraufhin eine große Kogge aus, die bei abfließendem Hochwasser und günstigem Wind die Absperrung unterhalb der Witteborg sprengte und die Pfähle aus dem Fluss zog. 1564, wurden die letzten Überreste der Witteborg, die Fundamente der Mauern und des Turmes, abgetragen und für weitere Bautätigkeiten in der Stadt verwendet.

Wittheit - Seit 1910 gab es den Verein für das wissenschaftliche Vortragswesen. Die Wittheit zu Bremen wurde 1924 als Bremer Wissenschaftliche Gesellschaft gegründet. In ihr werden alle wissenschaftlichn Bestrebungen zusammengefasst und umfangreiches Vorlesungsprogramm und Schriftreihen eingerichtet. 1941 wurde die Gesellschaft umbenannt in Die Wittheit zu Bremen und 1950 erfolgte die Umwandlung in einen privaten Verein mit staatlich geförderten Mitteln. Der Verein befindet sich in der Sandstraße 4-5 in direkter Nachbarschaft zum Dom.

Wolfskuhlenweg - Eine Wolfskuhle (niederdeutsch Wolfskaule, mittelhochdeutsch -kaule als Flurbezeichnung), war im Mittelalter bis in die Neuzeit eine Fangeinrichtung. Da auf dem weit außerhalb der historischen Stadtbebauung gelegenen Gelände bei Bauarbeiten Wappensteine mit dem Datum 1574 gefunden wurden, nimmt man an, daß hier schon im 16. Jahrhundert das Landgut eines Bremers stand.  1849 wurde ein neues Gutshaus erbaut, und 1905 war darin die Henriette Schweers-Knoop-Stiftung, die bis 1923 eine Idiotenanstalt und ein Erholungsheim für Tuberkulosekranke einrichtete.  1925 wurde das Haus ein Durchgangsheim für obdach- und arbeitslose Frauen. Das Hauptgebäude ist heute nicht mehr erhalten. Ein Teil des Gutes wurde 1933 in einen öffentlichen Park umgewandelt. Das Gut Wolfskuhle ist in Bremen besonders deswegen bekannt, weil hier ursprünglich als Abschluss zur Straße hin das Franzosentor stand, eine um 1760 gefertigte Kunstschmiedearbeit, die 1913 dem Historischen Museum übereignet wurde und heute den Zugang zum Haus Riensberg (neben dem Focke Museum) bildet.

Wulwesstraße - Ob es einen Zusammenhang zwischen dem Ulrichsplatz - benannt nach einem Vorreiter für die rechtliche Gleichstellung von Homosexuellen - am Ostertorsteinweg und der in der Wulwesstraße ehemaligen Schwulen-Kneipe Blueboy gibt, weiß ich nicht.

Wüstestätte - Ein weiterer schmaler Durchlass im Schnoor. Vermutlich so benannt weil der Platz dahinter lange Zeit unbebaut war.

Zur Moorlosen Kirche - Niederdeutsch für mutterlos. Vermutlich durch Hochwasser wurde sie oft von der übrigen Gemeinde abgetrennt.

Zur Munte - Nach dem Eigentümer, einem Münzmeister benannt, der ein Grundstück am Stadtwald besaß.

Bisher ungeklärte Straßennamen und Herkunft sind: Bindwams, Hanewinkelsgang, Jippen, Malletweg, Töferbohmstraße.

Und wer sich schon einmal Gedanken gemacht hat, warum es vier Ringstraßen in Bremen gibt, dem sei gesagt, daß Baudirektor Alexander Schröder bereits in den 1860/70er Jahren im Zuge einer Stadt- und Verkehrsplanung für die Vorstädte von Bremen eine Ringstraße konzipierte. Der sog. Schröder-Ring (Waller Ring, Utbremer Ring, Osterfeuerberger Ring, Schwachhauser Ring) wurde, bis auf eine Straße durch den Bürgerpark, realisiert.

Ein nicht uninteressantes Thema sind auch die Richtstätten. Sie waren häufig in Sichtweite von Stadtmauern, an Wegekreuzungen, Ausfallstraßen, auf natürlichen und künstlich angelegten Anhöhungen zu finden. Sie sollten weithin sichtbar die Gerichtsbarkeit demonstrieren und abschreckend wirken. Rund 15 solcher Stätten sind urkundlich erwähnt, z.B.:
Beim Paulskloster
Domshof, Nordseite zum Schoppensteel hin
Jodutenberg, auch Köppenberg genannt (beim Doventorsteinweg). An einem Tage wurden hier 79 Seeräuber hingerichtet. Der Name leitet sich auch vom Jedutengeschrei (Schreigericht) ab - Wapent jo, dute... = Wappnet euch, Leute
Lüskenbrink (am westlichen Ende der Kohlhökerstraße)
Ob der Richtweg, Nähe Hauptbahnhof/Breitenweg, wegen des Namens auch zu dieser Kategorie zählt ist nur eine Vermutung meinerseits.
Osterfeuerberg. Der Name an sich lässt schon einen Galgenberg vermuten. Auf einer alten Landkarte ist dort ein solcher vermerkt.
Steffensberg (Steffensweg). Umstritten ist die Vermutung, daß es dort ebenfalls eine Richtstätte gab. Vielleicht wird sie auch mit der Düne des Osterfeuerbergs verwechselt.
In Bremen-Nord, genauer im Straßendreieck von Schönebecker Straße, Wilhelm Boelsche-Straße und Friedrich Humbert-Straße, muss in alter Zeit ebenfalls eine Richtstätte gewesen sein, die auf einem ehemaligen Grabhügel aus der Jungsteinzeit errichtet wurde.
In Bremen-Nord, zwischen der Reepschlägerstraße und der Kalfaterstraße gelegen, gab es einen Galgenberg. Ein anderer lag zwischen der Schleswiger- und der Theodorstraße im Stadtteil Walle. 

Ebenso nicht uninteressant sind die Mühlenstandorte in Bremen. Ursprünglich gab es in Bremen über 15 Windmühlen. Die vielen Mühlenstraßen zeugen davon. Hier eine Auswahl:
Altmannshöhe (abgebrochen)
Arbergen (1803 erbaut, intakt, inaktiv)
Behrens Dampfmühle, Oberneuland (2022 ist das dreistöckige Haus abgebrannt)
Horner Mühle (1849 erbaut, intakt, aktiv)
Mühle Altenwall (seit 1832 an diesem Standort, intakt, aktiv)
Oberneulander Mühle (1848 erbaut, intakt, aktiv)
Mühle Rekum (1873 erbaut, intakt, inaktiv)
Vegesack, Tannenstraße (Dampfmühle)
2012 wurden bei Bauarbeiten für ein Parkhaus am Stephanitorsbollwerk beim Weser Tower im Klosterformatstein gemauerte achteckige Grundmauern einer Ölmühle (von 1811) entdeckt. Es soll sich um einen Vorläufer der Roland Mühle handeln.

2 Kommentare:

  1. Danke für die Informationen! Tolle Sammlung

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  2. wirklich tolle sammlung. Weiss vllt. auch jemand, warum die Museumsstrasse so heists wie sie heisst??

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