Helgoland

Helgoland stand schon sehr lange auf unserer Wunschliste. Dank einer kleinen Finanzspritze (Auszahlung Lebensversicherung) konnte nun endlich eine Reise gewagt werden. Drei Tage wollte ich wohl gerne auf der Insel bleiben - nicht ahnend, daß das ohnehin schon der Trend vieler Insel-Urlauber ist. Einmal die Insel im Zeitlupentempo erleben, einmal wenigstens den Tagestouristen entfliehen. Zuletzt als Kind  kannte ich die Insel nur: Mal eben nach Helgoland fahren, zollfrei einkaufen und wieder zurück. So war mein Bild von Helgoland damals so, daß Läden mit Unmengen an zollfreien Zigaretten gesäumt waren. Heutzutage sind diese fast verschwunden und haben den Spirituosen Platz gemacht, die in den Auslagen der Geschäfte stehen. Die wenigsten Tagestouristen schaffen es, sich innerhalb der drei Stunden Aufenthalt, auch noch ein opulentes Mittagessen zu genehmigen. So ein Tagesausflug geht in der Tat schnell 'rum. Morgens um halb Acht den Zug nach Bremerhaven nehmen, mit dem Schiff drei Stunden Anreise auf die Insel, weitere drei Stunden auf der Insel verbringen. Pünktlich 16 Uhr Rückreise, um 19 Uhr in den Zug nach Bremen und zack war man gegen 21 Uhr wieder zu Hause. All das wollte ich nicht. So buchte ich zusammen mit Nicole drei Tage auf dieser schönen Insel. 

Unser Programm. Am ersten Tag das Oberland erkundet, der zweite Tag führte uns auf die Düne (da war ich übrigens noch nie), der dritte Tag erkundete das Unterland. Der letzte halbe Tag nahm von jedem etwas. Jeden Abend aßen wir Fisch, quasi als Belohnung für den vergangenen Tag. Die Mitbringsel nicht nur für die Lieben daheim fanden wir so nebenbei: Spirituosen, Süßigkeiten und Parfum für die liebe Frau. Man soll sich aber nicht wundern, es ist trotz der Zollfreiheit ein teures Vergnügen. Abendessen zu zweit kostet immer um die 50 Euronen, weswegen wir das Mittagessen auf ein Fischbrötchen reduzierten. Uns ist allerdings aufgefallen, daß alle Restaurants ab 18 Uhr ziemlich ausgebucht waren. Es blieben viele Urlauber über Nacht auf der Insel.
Ich empfehle daher Weddig's Fischerstube in der Friesenstraße und Weddig's Imbiss in der Hauptstraße. Die Pizzeria in der Mellinstraße möchte ich besonders empfehlen, weil nicht teuer und sehr schmackhaft. Eine kleine (26 Zentimeter) Pizza Scampi mit grünen Muscheln kostet nur 10,90 Euro, meine in 30 Zentimetern ebenfalls mit Scampi und Chili kostet auch nur 12,50 Euro. Dazu trank ich einen sizilianischen trockenen Rotwein. Abschließend sei noch das Restaurant Hanse Kogge erwähnt. Es war zwar das Teuerste aber auch das Beste. Von der Pizza und von dem Mahl bei der Hanse Kogge gibt es je ein Bild. Apropos Krabbenbrötchen, auf der Fair Lady kostet es 8 Euro und auf Helgoland nur 5 Euro.

Das Appartment Haus Paulsen soll nicht unerwähnt bleiben. Saubere helle Zimmer im Unterland, keine fünf Minuten von den Hummerhäuschen und dem Fähranleger entfernt. Man schläft dort ruhig und fest. Die Zimmer - drei Doppelzimmer und zwei Einzelzimmer - kann man bequem unter Helgoland Touristik buchen. Bei einem Gespräch mit der Inhaberin Frau Trier bekam man dann auch schon mal einen Tip, wo es sich lohnt einzukehren und wo nicht. Helgoland ist kein Geheimnis, sondern eine kleine weltoffene Gemeinschaft. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dort meinen Altersruhesitz einzurichten.

Geblieben sind eine Unzahl an Bildern - darunter auch zwei tolle Segelschiffe - die uns noch manches Mal an diese schöne Zeit erinnern wollen.